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news/APA/Freitag, 14.03.25, 09:35:30

Wien-Premiere für famose „Kurios“-Show des Cirque du Soleil

Eine Welt voller Wunder hat der Cirque du Soleil im Vorfeld angekündigt: Am Donnerstagabend feierte die Zeltshow "Kurios" ihre Wien-Premiere. Und tatsächlich offenbarte sich dem Publikum ein Ausflug in eine schrille Traumwelt. Der tosende Applaus am Ende der von zahlreichen Promis besuchten Vorstellung war berechtigt. Eine gelungene Gesamtchoreografie verbindet die artistischen Nummern und die humorvollen Einlagen, unterlegt von atmosphärischer Live-Musik: famos!
APA/APA/Mathew Tsang/Allegria/Mathew Tsang

Die 35. Produktion des kanadischen Entertainmentunternehmens ist als Kuriositätenkabinett konzipiert, in dem sich seltsame Gestalten in fantasievollen wie fantastischen Kostümen tummeln: Etwa „Mr. Microcosmos“ mit einem großen Kugelbauch, aus dem irgendwann ein kleiner Mann entsteigt, oder „Nico der Akkordeonmann“, der sich wie das namensgebende Instrument immer wieder entfaltet und zusammenzieht, dazu Roboter, die einem Science-Fiction-Film der 50er-Jahre entsprungen scheinen. Ein wahres Panoptikum an liebevoll gestylten Gestalten führt durch die Show.

Die artistischen Einlagen, die dem Ruf des Cirque du Soleil für originelle Gestaltung klassischer Zirkusnummern gerecht werden, sind ebenso spektakulär wie grazil. Die Artisten schweben mitunter vom Dach des Grand Chapiteau in Neu Marx herab oder verschwinden durch dieses (mitunter auf dem Fahrrad). Die eigens nur für „Kurios“ entwickelte Nummer „Acro Netz“, eine Mischung aus Streetstyle und Trampolintechnik, lässt ebenso staunen wie die Verrenkungen von vier als Tiefseekreaturen kostümierten Kontorsionistinnen – auf einer riesigen mechanischen Hand (auch die originellen Requisiten fügen sich gediegen ins Gesamtbild).

In Sachen Sessel-Balance geht „Kurios“ neue Wege. Dass ein Artist auf sich immer höher stapelnden Möbelstücken akrobatische Gustostückerln vollführt, kennt man. Aber hier gibt es am Zeltdach ein Spiegelbild. Was zunächst wie eine Projektion erscheint, entpuppt sich als identisch gekleidete Artisten, die kopfüber einen Sesselturm nach unten errichten. Und man kann Leute auch (fast) ohne Akteure unterhalten: Bei der Nummer „Der unsichtbare Zirkus“ schaffte es allein ein „kauziger Zirkusdirektor“ mit visuellen und akustischen Effekten sogar einen (nicht vorhandenen) Löwen zu bändigen.

Die Stärke von „Kurios“ liegt nicht zuletzt in den kleinen, feinen Details (die Live-Sängerin ist etwa als Grammophon gekleidet) und „leiseren“ Darbietungen zwischendurch. So sorgt ein Fingerspiel für große Lacher. Nach der doch mitunter durchschnittlichen Hallenshow „Ovo“ unterstreicht der Cirque du Soleil mit dieser Präsentation wieder seine Ausnahmestellung. Bereits am Premierentag waren 100.000 Tickets für das Wien-Gastspiel verkauft, es gibt vier Zusatzshows.

(Von Wolfgang Hauptmann/APA)

(S E R V I C E – „Kurios“ im Grand Chapiteau in Neu Marx, Wien 3, bis 11. Mai, )