apa.at
news/APA/Montag, 24.03.25, 21:39:43

USA und Russland mit gemeinsamer Erklärung zu Ukraine

Die USA und Russland haben sich bei Gesprächen über den Ukraine-Krieg in Saudi-Arabien auf eine gemeinsame Erklärung verständigt. Das Papier solle am Dienstag veröffentlicht werden, meldeten die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti unter Berufung auf Quellen in der Delegation aus Moskau. Das Treffen in Riad habe etwa zwölf Stunden gedauert. Bei einem russischen Raketenangriff auf die Grenzstadt Sumy wurden indes mehr als 80 Menschen verletzt.
APA/APA/AFP/FAYEZ NURELDINE

In dem Gespräch sollte es um eine Waffenruhe als ersten Schritt zu einem möglichen Ende des mehr als drei Jahre dauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gehen. Am Sonntag hatten die US-Unterhändler in Riad zunächst mit Vertretern aus Kiew gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass auf das amerikanische-russische Treffen eine weitere Gesprächsrunde mit der Ukraine folgen werde.

Auf US-Seite führten der Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, Mike Waltz, und der Ukraine-Sondergesandte Keith Kellogg die unterschiedlichen Verhandlungsteams in Saudi-Arabien.

Mit dem ukrainischen Verhandlungsteam haben die US-Vertreter bereits am Vortrag erste Gespräche geführt. Verteidigungsminister Rustem Umjerow bewertete diese positiv. Ziel dieser Pendeldiplomatie sei es, die Positionen der verfeindeten Nachbarländer anzunähern, um den Krieg in der Ukraine zu stoppen, hatte Kellogg vor den Gesprächen mitgeteilt.

Verhandelt wird über Schritte zu einer Waffenruhe und einem anschließenden Frieden. Laut Waltz soll es auch um die konkreten „Kontrolllinien“ zwischen den Kriegsparteien gehen, also den Grenzverlauf. Während die Ukraine einem Vorschlag Trumps zu einer zunächst auf 30 Tage befristeten Waffenruhe bereits zugestimmt hat, stellte Putin Vorbedingungen. Daher dürfte es in Riad zunächst um kleinere Schritte wie den Verzicht auf Schläge gegen Energieobjekte und eine Feuerpause im Schwarzen Meer für die Sicherheit der Schifffahrt gehen.

Durch einen russischen Raketenangriff auf ein Industriegebiet sind in der nordostukrainischen Großstadt Sumy Behörden zufolge insgesamt 88 Menschen verletzt, darunter 17 Kinder. Demnach wurden auch Wohngebäude, eine Schule und ein Krankenhaus beschädigt. „Moskau spricht von Frieden, während es brutale Angriffe auf dicht besiedelte Wohngebiete in ukrainischen Großstädten durchführt“, schrieb Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.

Der Minister verlangte von Russland, derartige Angriffe einzustellen. Gleichzeitig forderte er die Verbündeten zu einer stärkeren Unterstützung der Ukraine auf: „Jede Diplomatie mit Moskau muss mit Feuerkraft, Sanktionen und Druck untermauert werden.“

Die ukrainischen Streitkräfte zerstörten eigenen Angaben zufolge vier russische Militärhubschrauber. Der Pressedienst einer ukrainischen Spezialeinheit veröffentlichte Bilder, die den Angriff eines Mehrfachraketenwerfers vom Typ Himars auf die im russischen Grenzgebiet Belgorod stationierten Helikopter zeigen sollen. Getroffen worden seien auf dem Flugfeld zwei Transporthubschrauber vom Typ Mi-8 und zwei Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52, hieß es. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Ukraine berichtete weiter, sie habe 57 von 99 russischen Drohnen abgefangen. 36 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, zu den restlichen sechs Drohnen wurden keine Angaben gemacht. Die ukrainische Bahn berichtete von einem groß angelegten Hackerangriff auf ihre Onlinesysteme, doch sei der Zugsverkehr nicht beeinträchtigt.

Das russische Verteidigungsministerium meldete in der Früh, dass es einen ukrainischen Angriff auf eine Ölpumpstation in der Region Krasnodar vereitelt habe. Die Drohne sei von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden und sei etwa sieben Kilometer von dem Lager entfernt eingeschlagen. Das Lager, das in der Nähe des Dorfes Kawkasskaja an einer Eisenbahnstrecke liegt, war bereits am 17. Februar angegriffen worden und dabei in Brand geraten. Insgesamt seien in der Nacht 227 ukrainische Drohnen abgeschossen worden.