news/APA/Donnerstag, 17.04.25, 21:39:52

US-Außenminister Rubio telefoniert mit Lawrow

US-Außenminister Marco Rubio hat am Donnerstag nach Angaben seines Ministeriums mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow telefoniert. Man habe allen Seiten bei dem Treffen in Paris das Angebot für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine präsentiert, hieß es weiter. Nun müssten alle Seiten bereit sein, einzuwilligen. Frankreich zeigte sich nach den Gesprächen zufrieden. Élysée-Kreise sprachen im Anschluss von einem "exzellenten Austausch".
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Die Ukraine, die USA und die Europäer teilten das gleiche Ziel, nämlich möglichst schnell einen soliden Frieden zu erreichen und den Respekt der Grundrechte der Ukraine garantieren zu können. Schon nächste Woche soll in London weiter geredet werden.

Französischen Angaben zufolge war es das erste Mal, dass Ukrainer, Europäer und Amerikaner gemeinsam für Gespräche über einen Frieden in der Ukraine zusammenkamen. Seit der Früh hatten sich im Pariser Élysée-Palast US-Vertreter, Unterhändler der Ukraine und Berater der französischen, britischen und deutschen Regierung in verschiedenen Formaten ausgetauscht.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefonierte nach den Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Bereits vor seinem Treffen mit dem Sondergesandten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, und US-Außenminister Marco Rubio hatte Macron mit Selenskyj gesprochen. Selenskyj dankte am Abend bei Telegram Macron für seine Bemühungen.

Nach französischen Angaben kamen bei den verschiedenen Gesprächen alle wichtigen Punkte auf den Tisch, die Teil eines Friedensabkommens sein sollten. Der Austausch sei sehr strategisch gewesen. Schon in der kommenden Woche sollen Europäer, Ukrainer und US-Vertreter im gleichen Format zusammenkommen, hieß es aus Paris.

Mit Spannung verfolgt wurden die zahlreichen Gesprächsrunden in Paris, weil dort Vertreter sehr unterschiedlicher Ansätze für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs aufeinandertrafen. US-Präsident Trump will ein rasches Ende des Krieges und eine Wiederannäherung zwischen den USA und Russland.

Trump und Witkoff haben nach Kontakten mit Kremlchef Wladimir Putin betont, dass dieser ihrem Eindruck nach Frieden wolle. Sie sind eher geneigt, die Ukraine unter Druck zu setzen. Frankreich verfolgt dagegen wie Großbritannien und andere europäische Länder den Ansatz, die Ukraine vor Verhandlungen möglichst stark zu machen und sie militärisch zu unterstützen.

Selenskyj warf Witkoff unterdessen die Übernahme russischer Positionen vor. „Ich glaube, Herr Witkoff hat die Strategie der russischen Seite übernommen“, das sei sehr gefährlich. „Er verbreitet russische Narrative, ich weiß nicht, ob bewusst oder unbewusst.“ Weiters erklärte Selenskyj, dass sein Land „mindestens zehn“ Patriot-Systeme von den USA kaufen wolle. Das habe er US-Präsident Donald Trump am Telefon gesagt.