news/APA/Dienstag, 22.04.25, 11:42:43

Papst wird am Samstag in Rom beerdigt

Papst Franziskus wird am kommenden Samstag in Rom beerdigt. Die Trauerfeierlichkeiten für das am Ostermontag verstorbene Kirchenoberhaupt finden laut Kathpress um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz statt. Das gab das Päpstliche Zeremonienamt am Dienstag bekannt. Der Begräbnisliturgie wird der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, vorstehen. Anschließend wird Franziskus in seiner römischen Lieblingskirche Santa Maria Maggiore beigesetzt.
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Bereits Mittwochfrüh wird der Leichnam des Papstes ab 9.00 Uhr in den Petersdom überführt. In einer Prozession begleiten hochrangige Kirchenmänner den Sarg von der Kapelle im vatikanischen Gästehaus Santa Marta in die Basilika St. Peter. Bald danach dürfen die Menschen dort vom verstorbenen Papst Abschied nehmen.

Unterdessen wurde der Leichnam von Franziskus in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta aufgebahrt. Am offenen Sarg können Kardinäle, Angehörige der Kurie und Angestellte des Vatikans Abschied nehmen. Wie auf ersten vom Vatikan veröffentlichten Fotos zu sehen ist, steht der Sarg vor einem Altar. An diesem hatte Franziskus häufig die Frühmesse zelebriert. Der tote Papst trägt nach Angaben des Vatikans ein rotes Gewand und eine weiße Bischofsmitra. Um die gefalteten Hände ist ein Rosenkranz geschlungen. Rechts und links wacht ein Mitglied der Schweizer Garde.

Zur Trauerfeier werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet. Für die EU sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen laut einem Sprecher zu. Auch US-Präsident Donald Trump hat sein Kommen angekündigt. Laut Kathpress werden auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Argentiniens Präsident Javier Milei mit dabei sein.

In seinem Testament, das Montagabend veröffentlicht wurde, legte Franziskus fest, dass er nicht im Petersdom, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe von Roms Hauptbahnhof Termini bestattet werden will. Auf seinem Grab soll nur sein Name stehen: Franciscus. Dort gibt es bereits Gräber früherer Päpste. Allerdings liegt die vorige Beisetzung mehr als 350 Jahre zurück.

Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes beginnt vermutlich Anfang Mai – wieder in der Sixtinischen Kapelle. Wahlberechtigt sind nach aktuellem Stand 135 Kardinäle aus aller Welt unter 80 Jahren. Die Kardinäle wurden bereits vom Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, nach Rom einberufen.

Unterdessen sagte der frühere Erzbischof von Vrhbosna (Sarajevo), Kardinal Vinko Puljic (79), seine Teilnahme am kommenden Konklave ab. Er werde aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Rom kommen können, sagte Puljic der kroatischen Zeitung „Vecernji list“ laut Kathpress. „Die Ärzte raten mir davon ab und ich habe nicht vor, nach Rom zu reisen, es sei denn, der Vatikan fordert mich ausdrücklich dazu auf“, so der Kardinal.

Papst Franziskus sei „die moralisch stärkste Autorität im Albtraum des Krieges gewesen, in dem tatsächlich die Hoffnung getötet wird“, wurde Puljic auch vom kroatischen Sender HRT zum Tod des Papstes zitiert. „Er sprach sich unermüdlich gegen Rüstung, gegen Krieg, gegen Terror aus, hatte also eine besondere Botschaft an die Menschheit“.

Zugleich sorgte Puljic mit einer Bemerkung für Aufsehen, wonach Franziskus nach seinem Tod „zahlreiche Erinnerungen, aber auch viele Enttäuschungen“ hinterlasse. Worin diese Enttäuschungen bestehen, sagte er nicht. Puljic leitete von 1990 bis 2022 die katholische Erzdiözese von Sarajevo in Bosnien-Herzegowina.