news/APA/Sonntag, 20.04.25, 12:00:35

Ostermesse beginnt ohne Papst – Vance trifft Franziskus

Auf dem Petersplatz in Rom haben sich zehntausende Menschen zur Ostermesse versammelt. Diese wird nicht von Papst Franziskus zelebriert, der sich nach einer beidseitigen Lungenentzündung schonen muss, sondern von Kardinal Angelo Comastri. US-Vizepräsident James David Vance, der sich seit Freitag in Rom aufhält, hat inzwischen Papst Franziskus getroffen, wie aus dem Vatikan verlautete. Das Treffen fand im Gästehaus Santa Marta, in dem der Papst wohnt.
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Vance war am Samstag vom vatikanischen Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, der Nummer zwei nach dem Papst. Der vor fünf Jahren zum Katholizismus konvertierte Vance sprach mehr als eine Stunde lang im Apostolischen Palast mit Parolin und dem Sekretär des Vatikans für die Beziehungen mit den Staaten, Paul Richard Gallagher. Der Vatikan bezeichnete das Gespräch als „herzlich“. Es habe einen Meinungsaustausch über die internationale Lage gegeben.

Auf dem Petersplatz in Rom beteiligten sich zehntausende Menschen an der Ostermesse. Diese wurde von Kardinal Angelo Comastri zelebriert. Der 81-jährige Italiener war früher Generalvikar des Vatikanstaates. Der Gottesdienst wurde in zahlreichen Ländern live im Fernsehen übertragen. Die Predigt des Gottesdienstes, die von Franziskus geschrieben wurde, wurde von Comastri verlesen.

Offen ist, ob Franziskus danach vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz und Kameras aus aller Welt den Segen Urbi et Orbi sprechen kann. Die Pilger hoffen auf den Segen Franziskus ́. Der 88-Jährige hatte nach mehr als einem Monat im Krankenhaus die Gemelli-Klinik in Rom vor vier Wochen verlassen können. Allerdings muss er sich nach seiner lebensgefährlichen Erkrankung auf Empfehlung der Ärzte noch schonen.

Bei seinen wenigen öffentlichen Auftritten seit der Entlassung wirkte er manchmal noch sehr schwach. Auch das Sprechen bereitet dem Oberhaupt von mehr als 1,4 Milliarden Katholiken Probleme. Am Samstagabend zeigte sich Franziskus im Rollstuhl im Petersdom.

Nach lebensbedrohlichen Atemwegsinfektionen ist Franziskus noch nicht vollständig genesen und muss sich weiter schonen. Dennoch nimmt er Termine wahr, besuchte etwa an Gründonnerstag eine römische Haftanstalt. Von der üblichen Fußwaschung in Erinnerung an die Demutsgeste Jesu musste der Papst absehen. Stattdessen begrüßte er die Insassen und betete mit ihnen.