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news/APA/Mittwoch, 19.03.25, 17:27:14

Israel begann wieder Bodeneinsatz im Gazastreifen

Nach den schwersten israelischen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen seit Jänner hat die israelische Armee den Beginn eines erneuten Bodeneinsatzes in dem Palästinensergebiet bestätigt. "In den vergangenen 24 Stunden" habe die Armee "gezielte Bodeneinsätze" im Zentrum und im Süden des Gazastreifens gestartet, erklärte die Armee. Ziel sei es, eine "teilweise Pufferzone" zwischen dem Süden und dem Norden des Palästinensergebiets zu schaffen.
APA/APA/AFP/BASHAR TALEB

Israelische Soldaten übernahmen demnach die Kontrolle über den sogenannten Netzarim-Korridor im Zentrum des Gazastreifens. Dieser teilt den Küstenstreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Israelische Soldaten seien bis zur Mitte des strategisch bedeutsamen Korridors vorgerückt.

Die israelische Regierung hatte die Angriffe am Dienstag als eine Reaktion auf „die wiederholte Weigerung der Hamas bezeichnet, unsere Geiseln freizulassen“. Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu drohte damit, die Angriffe auf den Gazastreifen fortzusetzen und zu verstärken. Die Hamas erklärte, sie habe „die Tür zu Verhandlungen nicht geschlossen“. Ein ranghoher Vertreter der Palästinenserorganisation sagte AFP, die Hamas verlange, „dass (Israel) gezwungen wird, sofort (die Angriffe) einzustellen und die zweite Phase der Verhandlungen zu beginnen“.

Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas war am 1. März ausgelaufen, eine Einigung über die zweite Phase konnte bisher nicht erzielt werden. Seit Anfang März hatte Israel fast jeden Tag Hamas-Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die ab dem 19. Jänner geltende Waffenruhe hielt dennoch weitgehend. In der ersten Phase hatte die Hamas 33 von ihr als Geiseln verschleppte Menschen an Israel zurückgegeben, darunter acht Leichen. 58 Geiseln befinden sich noch in Gefangenschaft. 34 von ihnen sollen nach Angaben der israelischen Armee tot sein.

Am Mittwoch meldete der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz weitere Luftangriffe. Mindestens 20 Menschen seien dabei getötet worden. Unter anderem seien drei Menschen bei einem Luftangriff auf ein Haus in Gaza ums Leben gekommen, zwei weitere Männer in Beit Hanun im Norden des Gazastreifens. Auch in Beit Lahiya sei ein Haus aus der Luft getroffen worden, wobei drei Menschen gestorben seien. Panzerbeschuss wurde für einen weiteren Toten auf der Salahdin-Straße verantwortlich gemacht, die Hauptverkehrsstraße im Gazastreifen.

Bei einem Angriff auf eine UNO-Einrichtung in Gaza wurde nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens ein Mitarbeiter getötet. Mindestens fünf weitere Menschen seien verletzt worden, einige davon schwer, sagte der Exekutivdirektor des Büros für Projektdienste (UNOPS), Jorge Moreira da Silva, in Brüssel. Bereits in den vorigen Tagen habe es Einschläge in der Nähe und auf dem Gelände gegeben, weshalb die Organisation den Kontakt zu den israelischen Streitkräften aufgenommen habe. „Das kann kein Unfall sein“, sagte Moreira da Silva.

Moreira da Silva zufolge handelte es sich um eine frei stehende Anlage, die beim israelischen Militär gut bekannt ist. Was für eine Art Geschoss sie getroffen habe, sei noch unklar. Angriffe auf humanitäre Einrichtungen verurteilte er als einen Verstoß gegen internationales Recht. Die UNOPS sind in Gaza unter anderem für die Beseitigung von Minen im Einsatz. Die israelische Armee hatte die Berichte zunächst dementiert. „Entgegen den Berichten hat die israelische Armee kein UN-Gebäude in Deir al-Balah angegriffen.“