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news/APA/Donnerstag, 09.01.25, 19:02:37

Start der Ära Taylor im ÖLV – Olympia-Topplätze als Ziel

Im heimischen Leichtathletikverband hat die Ära Taylor begonnen. Am Donnerstag stellte der ÖLV seine hochkarätige neue sportliche Leitung in Wien vor. Ex-Hürdensprinterin Beate Taylor und ihr Ehemann, Dreisprung-Legende Christian Taylor, sollen die Voraussetzungen für künftige Olympia- und WM-Erfolge schaffen bzw. verbessern. ÖLV-Präsidentin Sonja Spendelhofer sprach von einem "Glücksfall" und "Wunschlösung". Das Duo will sich "längerfristig" engagieren.
APA/APA/GEORG HOCHMUTH/GEORG HOCHMUTH  

Während die 36-jährige Beate seit 1. Jänner neue Leistungssportkoordinatorin im Verband ist, wird der zwei Jahre jüngere Christian ihr Stellvertreter. Der US-Amerikaner, der seine aktive Karriere im vergangenen Sommer beendet hat, soll zudem als Nationaltrainer im Weit- und Dreisprung einen Talentepool aufbauen. Am Freitag erhält er seine Arbeitserlaubnis, ab kommender Woche steigt der zweifache Olympiasieger und vierfache Weltmeister offiziell in seinen neuen Job ein. „Ziel sind Olympia- und WM-Spitzenplätze“, kündigte die Österreicherin an und meinte damit Top-8-Resultate. Diese seien auch aus finanzieller Sicht wichtig.

Bis 2028, wenn die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles stattfinden, geht einmal derzeit der Blick der neuen sportlichen ÖLV-Doppelspitze. „Aber der Christian hat sehr wohl schon gesagt, dass er sich das auch längerfristig vorstellen kann. In vier Jahren kann man vieles anfangen, aber zu Ende bringen wird man das nicht. Darum hoffen wir beide insgeheim, dass das Ganze länger gehen wird“, meinte Beate Taylor, vormals Schrott.

Das Paar will sich zunächst einen Überblick verschaffen, um zu sehen, wo an welchen Rädchen gedreht werden muss. „Wir wollen uns zuerst anhören, was die Leute im Verband zu sagen haben. Es gibt viele, die sind schon lange im Verband und die wissen besser als wir, was funktioniert nicht gut. In den ersten Gesprächen haben wir aber auch erkannt, es gibt schon sehr viel, was gut ist, aber es steht oft nicht flächendeckend zur Verfügung“, erzählte die Olympia-Siebente und EM-Dritte von 2012.

Man habe viele Ideen, aber wichtig sei, die Zusammenarbeit und den Austausch zu verstärken. „Zum Beispiel gibt es in Oberösterreich ein gutes Talente-System, das aber nicht österreichweit eingesetzt wird. Wir haben Trainer und Funktionäre mit einem irrsinnigen Engagement, die innovativ und kreativ sind. Aber oft hört das an der Bundeslandgrenze auf. Und das wollen wir aufbrechen“, sagte Beate Taylor.

In die gleiche Kerbe schlägt ihr Mann. „Als erstes müssen wir schauen, wie die Ausgangslage ist. Dann wollen wir die Basis für aktuelle und künftige Medaillen bei Großereignissen schaffen“, sagte Christian. Man wolle „eine starke österreichische Präsenz auf der Weltbühne festigen. Die Weltspitze ist das Ziel.“ Der einstige Dreispringer – mit 18,21 m der Zweitbeste seines Fachs aller Zeiten – erklärte zudem, es sei ein „Privileg und ein Segen, diese Möglichkeit hier zu haben“.

Die Taylors folgen Gregor Högler nach, der sich nach acht Jahren als ÖLV-Sportdirektor einer neuen Aufgabe widmete. Man trete in „große Fußstapfen“, erklärte Beate Taylor. Högler bleibt Trainer von Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und Speerwerferin Victoria Hudson, auch sein Know-how will man erhalten. „Für uns wäre es eine Tragödie, wenn das Wissen von Gregor verloren gehen würde. Es darf Folgendes nicht sein: Der Luki (Weißhaidinger, Anm.) ist unser Superstar, und dann gibt es 20 Jahre lang niemanden mehr, der gut Diskus wirft.“

Vorschusslorbeeren gab es von ÖLV-Präsidentin Spendelhofer. „Sie haben in allen Bereichen des Sports große Kompetenz. Das war nicht zu toppen. Wir haben auch schnell gemerkt, dass das Interesse gegenseitiger Natur ist. Daher hat es auch keine Ausschreibung für den Job gegeben.“ Beate Taylor erklärte, sie habe „die Leichtathletik schon aus drei Perspektiven kennenlernen dürfen – als Athletin, als Trainerin und als Meetingorganisatorin“. Diese Erfahrungen sollen der ausgebildeten Medizinerin nun helfen.

Auch bei den Sportlern gibt es eine spürbare Vorfreude. So wird Siebenkämpferin Ivona Dadic mit Taylor beim Weitsprung zusammenarbeiten. „Jetzt, wo er hier in Wien daheim ist, wäre das blöd, wenn ich das nicht nutzen würde. Ich glaube, es ist eine Riesenchance für die österreichische Leichtathletik, sein Know-how und seine Erfahrung anzunehmen. Mit der Beate haben wir eine erfahrene Ex-Profisportlerin. Man muss ihnen sicher Zeit geben, aber ich glaube, dass das eine sehr positive Veränderung für den Verband sein kann.“

Eine wichtige Rolle spielt künftig auch der deutsche Sportartikelhersteller Puma, der neuer Ausrüstungspartner des ÖLV ist.

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