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news/APA/Montag, 10.03.25, 15:30:26

Arnold Schönberg: Der Komponist als Bildkompositeur

Über Musik zu schreiben, ist wie über Architektur zu tanzen, ist ein altbekanntes Bonmot. Aber Musik zu malen, das funktioniert - zumindest für die Ausstellung "Gemalte Musik. Atelierbesuch bei Arnold Schönberg" im Wiener Schönberg Center. Diese widmet sich dem nicht tonalen Werk des Komponisten, das sich auf der Leinwand niederschlug und das, anders als sein Wirken als Tonsetzer, noch eher unbekannt ist.
APA/APA/Martin Fichter-Wöß  

Anlass für die Schau war die große Schenkung der Schönberg-Erben Ende 2024, die sämtliche Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass in die Sammlung der Stiftung einbrachten. 227 Gemälde und Zeichnungen, deren Schätzwert sich auf 27 Mio. Euro beläuft, umfasste das Konvolut.

26 Gemälde und 25 Grafiken davon sind nun ohne Rahmung in der neuen Schau zu sehen. „Ich nenne sie die wienerischste, die wir je gezeigt haben“, so Kuratorin Therese Muxeneder bei der Präsentation am Montag. Schließlich ist der Großteil des malerischen Œuvres des Tonsetzers – selbst großer Anhänger von Klimt und Kokoschka – zwischen 1906 und 1911 in der Donaumetropole entstanden.

Dabei wolle man die Qualitäten des Namensgebers im Feld der Malerei auch nicht zu groß ansetzen. „Das war eigentlich ein Hobby“, so Muxeneder: „Wir wollen Schönbergs Malerei nicht überinterpretieren als besonders herausragend. Wir wollen Kontexte öffnen.“

Zu diesem Kontext gehören in der Schau nun Musikmanuskripte, ein Schulzeugnis mit Lob für die malerischen Fähigkeiten des jungen Schönbergs, private Briefe und Fotografien, aber auch Objekte aus dem Atelier – inklusive der Staffelei.

Dennoch stehen die Landschaftsgemälde, die karikaturenhaften Fratzen mit Titeln wie „Kritiker“ und nicht zuletzt die Selbstporträts des Meisters selbst im Fokus. Und dass diese Arbeiten von der damaligen Kollegenschaft durchaus geschätzt wurden, zeigt nicht zuletzt, dass Gustav Mahler einst Käufer von Schönberg-Werken bei der ersten Galerieausstellung des Kollegen war. Dieser stand seinerseits unter anderem mit dem Blauen Reiter in Verbindung.

Dass man in „Gemalte Musik“ nun im Wesentlichen auf die Arbeiten vor Schönbergs Übersiedlung nach Berlin 1911 fokussiert, ist dabei kein Zufall. „Wir wollen die Spannung ein wenig aufrechterhalten“, stellte Muxeneder weitere Einblicke in den kommenden Jahren in Aussicht.

(S E R V I C E – „Gemalte Musik. Atelierbesuch bei Arnold Schönberg“ im Schönberg Center, Schwarzenbergplatz 6, 1030 Wien von 11. März 2025 bis 13. Februar 2026. )

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