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news/APA/Donnerstag, 06.03.25, 20:06:07

WM-Silber für ÖSV-Skispringer hinter Slowenien

Die ÖSV-Skispringer haben ihre Favoritenstellung im WM-Teambewerb nicht in Gold umgewandelt, in Trondheim aber Silber geholt. Daniel Tschofenig, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Jan Hörl mussten sich Donnerstag um 13,4 Punkte Slowenien geschlagen geben. Bronze ging nur 2,1 Zähler hinter den rot-weiß-roten Adlern an Norwegen. Das ÖSV-Quartett sorgte für Österreichs sechste Medaille bei dieser WM, einige Chancen auf das erste Gold gibt es bis Sonntag noch.
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„Natürlich hätten wir uns gewünscht, da mit Gold heimzugehen. Aber ganz ehrlich: Die Silberne muss man mit Handkuss nehmen. Im Großen und Ganzen dürfen wir zufrieden sein“, sagte Tschofenig und betonte, dass man eine Medaille gewonnen und nicht Gold verloren habe. Wie seine renommierten Kollegen Kraft und Hörl zeigte auch der Weltcup-Spitzenreiter keine so überragenden Sprünge wie über weite Strecken der tief rot-weiß-rot eingefärbten Weltcupsaison.

Österreich lag nur nach dem ersten von insgesamt acht Sprüngen hauchdünn in Führung, danach setzten sich die Slowenen an die Spitze und gaben sie mit wechselndem Vorsprung nicht mehr her. Am Ende wurde es für die ÖSV-Adler sogar noch knapp um Silber, da Normalschanzen-Weltmeister Marius Lindvik für Norwegen zauberte, Hörl rettete mit einem ausreichend guten Sprung aber noch Rang zwei. Denn die slowenischen Titelverteidiger leisteten sich auch am Ende keinen Ausrutscher. „Das hätten wir nach diesem Saisonstart nie gedacht, wir sind sehr glücklich. Österreich war der Favorit, aber wir haben wirklich sehr gute Sprünge gezeigt“, sagte Domen Prevc.

Kraft betonte, dass man auch über Platz zwei glücklich sein sollte. „Eine Medaille muss man erst gewinnen, wir müssen schon am Boden bleiben. Natürlich wollten wir unbedingt Gold, aber die Slowenen haben sich in einen Rausch gesprungen, keiner hat gepatzt, sie haben alle überrascht. Ich bin sehr happy und hoffe, dass das ganze Team nicht über Silber enttäuscht ist“, sagte Kraft nach seiner bereits 15. WM-Medaille. Es sei nicht leicht, die hohe Erwartungshaltung zu erfüllen. „Ich hoffe, das ganze Team und Österreich ist auch mit Silber sehr happy“, so Kraft, der den nicht idealen Verlauf und auch ein wenig Windpech bedauerte: „Der Wettkampf ist nie in unsere Richtung gekippt.“

Der stark springende WM-Debütant Ortner kam zu seiner ersten WM-Medaille. „Das ist sehr emotional und richtig cool. Es waren zwei sehr solide Sprünge, ich habe einen guten Beitrag geleistet zur Silbermedaille“, sagte der Kärntner.

Schlussspringer Hörl errang nach Bronze von der Normalschanze und im Mixed sein drittes Edelmetall. „Wir können uns schon freuen, dass wir Silber haben. Es war grundsätzlich eine gute Leistung, man muss vor den Slowenen den Hut ziehen. Und es ist eine weitere Medaille für mich, das ist sehr schön“, sagte Hörl, war aber mit seiner Leistung nicht glücklich. „Die besten Sprünge habe ich leider nicht gezeigt. Ich weiß, ich kann mehr.“

Das erhoffte Gold blieb für die Olympiasiegermannschaft von Andreas Widhölzl zwar wieder aus, Kraft und Co. sorgten aber für die Verlängerung der seit 2005 anhaltenden Medaillenserie in WM-Teambewerben. „Wir haben Silber gemacht, natürlich hätten wir gerne Gold gewonnen, aber es hat nicht ganz zusammengepasst. Ich bin glücklich über Silber, es war ein sehr enges Rennen“, sagte Widhölzl und ergänzte: „Es war ja noch knapp mit Norwegen, man kann auch mit Bronze heimgehen“. Der Coach nahm seine Springer vor möglicher Kritik am verpassten Titel in Schutz. „Sie wollten gewinnen, das ist klar, das war auch das Ziel. Aber sie sind auch nur Menschen und keine Maschinen.“