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news/APA/Montag, 11.11.24, 09:26:23

UNO-Weltklimakonferenz in Aserbaidschan eröffnet

Unter dem Eindruck der bevorstehenden Regierungsübernahme von Donald Trump in den USA sowie zunehmender Klimakatastrophen in aller Welt hat am Montag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku die 29. UNO-Klimakonferenz (COP29) begonnen. COP29-Präsident Mukhtar Babayev sprach zum Auftakt der zweiwöchigen Verhandlungen mit Blick auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens von einem "Moment der Wahrheit". Dieses Jahr steht bei der Konferenz die Klimafinanzierung im Mittelpunkt.
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Außerdem wird es um die dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen. „Wir sind auf dem Weg in den Ruin“, sagte Babayev in seiner Eröffnungsrede. Der Klimawandel sei „bereits da“, es handle sich „nicht um zukünftige Probleme“.

Zu den diesjährigen Aufgaben der Delegationen aus fast 200 Ländern gehört es, einen neuen Rahmen für die internationale Klimafinanzierung für die Zeit ab 2025 festzulegen. Bisher gilt für die Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung eine Zusage der reichen Industrieländer von mindestens 100 Milliarden Dollar (93,29 Milliarden Euro) pro Jahr.

Nach Expertenschätzungen wären künftig mindestens eine Billion Dollar pro Jahr notwendig, um Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu unterstützen. Einige Berechnungen kommen sogar auf 2,4 Billionen Dollar.

Mitgezählt werden nicht nur staatliche, sondern auch privatwirtschaftliche Klimainvestitionen. Vielfach handelt es sich um Kredite, die zurückgezahlt werden müssen. Industriestaaten wie Deutschland dringen darauf, dass sich künftig auch reiche Schwellenländer wie China und die Golfstaaten an den Klimahilfen beteiligen.

In den Verhandlungen wird es auch um eine dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen. Zunehmende Extremwettersituationen wie unlängst die zerstörerischen Überschwemmungen im Osten Spaniens machen die Gefahren durch die fortschreitende Erderwärmung sichtbar.

Die Konferenz startet allerdings unter schwierigen Vorzeichen. Vor wenigen Tagen gewann der Klimawandel-Leugner Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl, am 20. Jänner tritt er sein Amt an. Es wird erwartet, dass die USA unter Trump erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Außerdem will der Republikaner die Förderung von klimaschädlichem Erdöl und Erdgas in den USA massiv ausweiten. Zudem ist die Ausrichtung der COP29 in Aserbaidschan wegen der dortigen Menschenrechtslage umstritten.

Viele mächtige Staatschefs haben ihr Kommen nach Baku abgesagt, so Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem dortigen Koalitions-Aus sowie die Präsidenten von Frankreich und Brasilien, Emmanuel Macron und Luiz Inácio Lula da Silva. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird – nach seiner krankheitsbedingten Absage im Vorjahr – heuer nach seiner Bandscheiben-Operation erneut nicht zur Klimakonferenz reisen. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) wird in der zweiten Verhandlungswoche in Baku erwartet. Ebenfalls angesagt haben sich der Energie- und Klimaschutzsprecher der Grünen, Lukas Hammer, und die Grüne EU-Abgeordnete Lena Schilling.