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news/APA/Dienstag, 11.03.25, 10:43:53

Ukraine-Gespräche in Jeddah begonnen

Ranghohe Vertreter Kiews und der USA haben in Saudi-Arabien Gespräche über eine Teil-Waffenruhe in der Ukraine begonnen. Die Teilnehmer des Treffens in Riad betraten den Besprechungsraum in Jeddah. Das ukrainische Außenministerium bestätigte im Onlinedienst Telegram den Beginn der Verhandlungen. Nach US-Angaben soll es bei den Gesprächen um "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" gehen. Kiew schlägt eine Waffenruhe in der Luft und zur See vor.
APA/APA/AFP/SAUL LOEB

Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Montag zu einem Treffen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen und De-Facto-Herrscher Mohammed bin Salman nach Jeddah gereist, an den Verhandlungen mit den USA wird er nicht teilnehmen.

Das Treffen findet vor dem Hintergrund einer radikalen Kehrtwende der Ukraine-Politik der USA seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Jänner statt. Bei einem Treffen zwischen Selenskyj und Trump im Weißen Haus war es Ende Februar zu einem Eklat gekommen. Anfang März setzte Trump zudem die US-Militärhilfen für die Ukraine aus. Der US-Präsident verlangt von Selenskyj Zugeständnisse, um den seit drei Jahren andauernden Krieg zu beenden.

Saudi-Arabien hat sich seit Trumps Amtsantritt zu einem wichtigen Ort der US-Diplomatie entwickelt. Im Februar fanden dort die ersten Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der USA seit Beginn des Ukraine-Kriegs statt.

Die Kontakte zwischen Russland und den USA sind der Regierung in Moskau zufolge derzeit recht intensiv. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie reagierte damit auf Medienberichte, denen zufolge der Trump-Sondergesandte, Steve Witkoff, diese Woche nach Moskau reisen will, um dort Präsident Wladimir Putin zu treffen.

Nach Einschätzung von Kremlsprecher Dmitri Peskow sehen viele Menschen die jüngsten US-Aktionen in der Ukraine durch eine „rosarote Brille“. Er warnte aber, dass Russland stets bereit sein müsse, seine eigenen Interessen zu verteidigen. Von russischen Nachrichtenagenturen wurde Peskow zudem mit dem Vorwurf zitiert, der Westen führe einen Stellvertreterkrieg gegen Russland. Die Waffenbestände in der Ukraine seien so groß, dass es selbst bei einem Stopp der Lieferungen noch viele Monate dauern würde, bis Kiew keine Waffen mehr hätte.