Nachrichtenüberblick in einfacher Sprache 02.05.2024

Auf dem Foto sieht man eine Ankündigung für den Song Contest.

Der Eurovision Song Contest ist ein Musik-Wett-Bewerb

Der Eurovision Song Contest ist der größte Musik-Wett-Bewerb der Welt. Er wird auch ESC abgekürzt. Musikerinnen und Musiker aus europäischen Ländern singen dabei ihre Lieder. Auch ein paar asiatische Länder und Australien sind bei dem Wett-Bewerb dabei. 1956 fand er zum ersten Mal statt. Seitdem gab es jedes Jahr den Song Contest. Nur ein Mal gab es eine Ausnahme. 2020 wurde der Song Contest wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt.

Die Lieder für den Wett-Bewerb dürfen maximal 3 Minuten lang sein. Die Sprache kann frei gewählt werden. Politische Botschaften zum Beispiel auf T-Shirts sind verboten. Jährlich sehen etwa 120 Millionen Menschen alleine das Finale vom Song Contest im Fernsehen. Am öftesten haben bisher Irland und Schweden den Wett-Bewerb gewonnen, nämlich 7 Mal. Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Luxemburg haben 5 Mal gewonnen. Österreich siegte 2 Mal.

Seit wann gibt es den ESC?

Im Jahr 1955 hat die Europäische Rundfunk-Union EBU ein Projekt beschlossen. Das Projekt hieß Grand Prix Eurovision de la Chanson. Auf Deutsch heißt das: der Große Preis des Eurovision-Lieds. Ein Jahr später fand der Bewerb zum ersten Mal statt. Die Schweiz gewann mit Sängerin Lys Assia und dem Lied „Refrain“. Beim Bewerb 1956 in der Schweiz nahmen 7 Länder teil. Dänemark, Großbritannien und Österreich wollten eigentlich auch teilnehmen. Sie verpassten aber die Anmeldefrist.

Seitdem haben schon insgesamt 52 Länder mitgemacht. Die teilnehmenden Länder müssen nicht in Europa liegen. Länder können beim ESC mitmachen, wenn sie Mitglied der Rundfunkunion EBU sind. Die EBU hat derzeit 112 Mitglieds-Länder.

Marokko ist das bisher einzige afrikanische Land, das mitgemacht hat. Australien ist seit 2015 dabei. Der ESC ist in Australien sehr beliebt. 2015 wurde das Land zum Mitmachen eingeladen, eigentlich nur als Ausnahme. Es ist nämlich kein EBU-Mitglied. Seitdem machte Australien immer mit. Auch heuer ist es wieder dabei.

Auf dem Foto sieht man eine Satelliten-Schüssel der Europäischen Rundfunk-Union.

Auf dem Foto sieht man die riesige Bühne in schwedischen Stadt Malmö

So läuft der Eurovision Song Contest ab

Die Mitglieds-Länder der Europäischen Rundfunk-Union EBU können einen Künstler, eine Künstlerin oder eine Band zum Eurovision Song Contest schicken. Der Song Contest findet an 3 Tagen statt. Zuerst gibt es an 2 Tagen je ein Halb-Finale. Die jeweils 10 Besten kommen in das Finale weiter. 6 Länder stehen aber gleich im Finale. Das sind die sogenannten Fixstarter und das Gastgeber-Land. Im Finale stehen dann also 26 Länder.

Die Fixstarter, auch „Big Five“, also die Großen Fünf, genannt, sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Die Fixstarter sind automatisch im Finale, weil sie am meisten Geld in die EBU einzahlen.

Heuer können die 5 Fixstarter auch schon im Halbfinale auftreten. Das ist neu. Dadurch können sie insgesamt 2 Mal vor Publikum auftreten. Abstimmen kann man im Halbfinale per Telefon oder SMS. Die 10 Länder mit den meisten Zuschauer-Stimmen kommen vom Halbfinale ins Finale. Im Finale gibt es dann neben der Abstimmung der Zuschauer auch eine Jury.

Heuer findet der Wett-Bewerb in Schweden statt

Heuer findet der Eurovision Song Contest zum 68. Mal statt. Das Gastgeber-Land ist Schweden, der Wett-Bewerb findet in der Stadt Malmö statt. Vergangenes Jahr gewann die schwedische Sängerin Loreen mit dem Lied „Tattoo“. Deshalb ist Schweden heuer das Gastgeber-Land. Insgesamt findet der Song Contest schon zum 7. Mal in Schweden statt. Am 7. und am 9. Mai finden die 2 Halbfinale statt, am 11. Mai geht das Finale über die Bühne.

Malmö ist eine Stadt im Süden von Schweden. Sie hat ungefähr 300.000 Einwohner. Malmö liegt direkt am Meer und ist nach Stockholm und Göteborg die drittgrößte Stadt Schwedens.

Auf dem Foto sieht man die Sängerin Loreen mit ihrer Sieges-Trophäe.

Auf dem Bild sieht man Kaleen. Sie ist die heurige Teilnehmerin von Österreich beim Song Contest.

Kaleen startet für Österreich beim ESC

Für Österreich nimmt heuer die Pop-Sängerin Kaleen am Song Contest teil. Ihr richtiger Name ist Marie-Sophie Kreissl. Die 29-jährige Oberösterreicherin tritt im 2. Halbfinale mit ihrem Lied „We Will Rave“ auf. Wer in welchem Semifinale antritt, wurde per Los entschieden. Kaleen hat die Start-Nummer 6. Die Wett-Anbieter sehen Kaleen fix ins Finale aufsteigen.

Kaleen war bisher vor allem als Tänzerin erfolgreich. Sie hat schon als Jugendliche bei Tanz-Weltmeisterschaften gewonnen und hat auch schon zahlreiche Siege bei Staats- und Europameisterschaften. Außerdem arbeitete sie als Choreografin im Fernsehen. Zum Beispiel bei der ORF-Castingshow „Starmania“.

Österreich gewann 2 Mal beim ESC

Österreich hat bisher 2 Mal den Eurovision Song Contest gewonnen. Im Jahr 1966 gewann in Luxemburg Udo Jürgens mit dem Lied „Merci Cherie“. Das ist französisch und heißt „Danke Liebling“. Im Jahr 2014 gewann Conchita Wurst mit „Rise Like A Phoenix“ den Song Contest in Kopenhagen. Conchita Wurst ist eine von Tom Neuwirth erfundene Kunst-Figur. Der Sieg von der Drag-Queen mit Bart beim ESC war ein Zeichen für Toleranz und Respekt.

Udo Jürgens trat sogar 3 Mal für Österreich beim Song Contest an. Vor seinem Sieg wurde er im Jahr 1964 Siebenter, im Jahr 1965 Vierter. Ein sehr gutes Ergebnis erreichte auch Cesar Sampson. Er kam im Jahr 2018 mit „Nobody But You“ in Lissabon in Portugal für Österreich auf den dritten Platz.

Auf dem Bild sieht man Conchita Wurst auf der ESC-Bühne in Kopenhagen.

Auf dem Bild sieht man Mans Zelmerlöw jubeln. Neben ihm auf der Bühne steht Conchita Wurst.

Song Contest fand bisher 2 Mal in Wien statt

Österreich ist bisher 2 Mal das Gastgeber-Land vom Eurovision Song Contest gewesen. Nach dem Sieg von Udo Jürgens 1966 war Österreich im Jahr 1967 Gastgeber-Land. Der Song Contest fand damals in der Wiener Hofburg statt. Es gewann Sandie Shaw aus Großbritannien mit dem Lied „Puppet On A String“. Das Lied ist heute noch sehr bekannt. Nach dem Sieg von Conchita Wurst fand 2015 der 60. Song Contest in der Wiener Stadthalle statt.

Australien nahm damals in Wien erstmals am Wett-Bewerb teil. Mans Zelmerlöw aus Schweden gewann mit seinem Lied „Heroes“. Für Österreich trat die Band Makemakes mit „I Am Yours“ an – und bekam 0 Punkte. Bis dahin hatte noch nie ein Gastgeber-Land 0 Punkte bekommen. In Wien gab es rund um den Wett-Bewerb eine große Fan-Meile am Rathausplatz, ein Fan-Cafe und ein Veranstaltungs-Zentrum.

Manche ESC-Teilnehmer wurden weltberühmt

Einige internationale Künstlerinnen und Künstler, die beim Eurovision Song Contests aufgetreten sind, sind später berühmt geworden. 1974 gewann die schwedische Band ABBA mit „Waterloo“. Später wurde ABBA mit zahlreichen Hits weltberühmt. 1988 gewann die Sängerin Celine Dion mit „Ne Partez Pas Sans Moi“ für die Schweiz den ESC. Das ist französisch und heißt „Geh nicht ohne mich“. Davor war Celine Dion nur in Kanada bekannt. Danach startete sie ihre Welt-Karriere.

1997 gewann die britische Band Katrina and the Waves mit „Love Shine a Light“. Die Band hatte schon davor einen Hit mit „Walking on Sunshine“. Auch Cliff Richard war schon bekannt, als er 1972 beim Song Contest sang. Gleich 2 Mal gewannen der irische Sänger Johnny Logan und Loreen aus Schweden den Song Contest. Das war 1990 und 1987 beziehungsweise 2012 und 2023.

Der italienische Sänger Toto Cutugno gewann 1990 den Song Contest mit seinem Lied „Insieme: 1992“. Das heißt „Gemeinsam: 1992“. Das Lied galt als Europa-Hymne. Toto Cutugno sang darüber, die unterschiedlichen Nationen in Europa zusammen zu bringen. Kurz zuvor wurden die Grenzen zu den ost-europäischen Ländern geöffnet. Ebenfalls aus Italien kam die Rockband Maneskin. Ihr Lied „Zitti e Buoni“ machte sie sehr bekannt. Auf Deutsch heißt das „Leise und brav“.

Auf dem Bild sieht man die Band ABBA im Jahr 1974. Sie singen gerade beim Song Contest.

Auf dem Bild sieht man die Mitglieder vom Kalush Orchestra auf der Bühne beim Song Contest.

2022 gewann die Ukraine

2022 hat die Ukraine den Eurovision Song Contest gewonnen. Das Kalush Orchestra bekam in der 66. Ausgabe des Song Contests in Turin in Italien mit dem Lied „Stefania“ die meisten Punkte. Das war ein solidarisches Zeichen für die weltweite Unterstützung für die Ukraine. Russland hatte nämlich ein paar Monate davor den Krieg gegen die Ukraine gestartet.

Wegen dem Krieg in der Ukraine konnte der Song Contest im Jahr darauf aber nicht in der Ukraine stattfinden. Stattdessen fand der Wett-Bewerb in Liverpool in Großbritannien statt.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums

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