news/APA/Donnerstag, 27.03.25, 16:51:19

Sechs Tote bei Untergang von Touristen-U-Boot in Ägypten

Im Roten Meer vor Ägypten sind beim Untergang eines Touristen-U-Boots mit 45 Russen an Bord mehrere Urlauber ums Leben gekommen. Ägyptische Staatsmedien sprachen am Donnerstag nach dem Unglück vor der Küste des Badeortes Hurghada von sechs Toten. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete unter Berufung auf ägyptische Rettungskräfte, bei den Opfern handle es sich um "fünf Ausländer und einen Ägypter".
APA/APA/AFP/KHALED DESOUKI

Das russische Generalkonsulat in Hurghada sprach von fünf bestätigten Todesfällen. Zu den Opfern zählten demnach auch zwei Minderjährige. Laut dem russischen Konsulat waren „45 russische Touristen, darunter Minderjährige“, an Bord des U-Boots gewesen, als es einen Kilometer von der Küste entfernt verunglückte. Aus dem Außenministerium in Wien hieß es auf APA-Anfrage, dass nach derzeit vorliegenden Informationen keine österreichischen Staatsbürger betroffen sind.

Das Boot gehört laut der ägyptischen Staatszeitung „Al-Achbar al-Jum“ dem Unternehmen Sindbad Submarines. Auf dessen Website hieß es, das Touristen-U-Boot könne 44 Passagiere bis zu 25 Meter unter die Wasseroberfläche transportieren.

„Nach ersten Informationen wurden die meisten Menschen an Bord gerettet und in ihre Hotels oder in Krankenhäuser in Hurghada gebracht“, teilte das russische Konsulat mit. Insgesamt 39 Touristinnen und Touristen seien geborgen worden. Es wurden demnach keine Passagiere oder Besatzungsmitglieder mehr vermisst.

Für Donnerstag war ein klarer Tag vorhergesagt worden mit überdurchschnittlich starkem Wind, aber bester Sicht unter Wasser. Die Unglücksursache blieb zunächst unklar.

Hurghada, das rund 460 Kilometer südöstlich von Kairo am Roten Meer liegt, gehört zu Ägyptens touristischen Hotspots. Von hier aus machen viele Urlauber Ausflüge zu Korallenriffs und Inseln im Roten Meer. Während viele Touristen das Rote Meer auf Tauch- oder Schnorchelausflügen erkunden, bietet Sindbad Submarines laut seiner Website Fahrten in den „einzigen wirklichen“ Ausflugs-U-Booten der Region an.

Erst im vergangenen November war ebenfalls im Roten Meer vor Ägypten ein Urlauber-Boot mit mehr als 40 Menschen an Bord gesunken. Sechs Tote wurden geborgen, fünf Menschen galten als vermisst, darunter zwei Deutsche. Es handelte sich um die Motorjacht „Sea Story“, die Touristen zu Tauchplätzen im Roten Meer brachte.

Das Rote Meer ist von zentraler Bedeutung für Ägyptens Tourismusindustrie. Die Gegend ist insbesondere bei Tauchern beliebt. Einem UNO-Bericht zufolge nahm Ägypten 2024 über den Fremdenverkehr 14,1 Milliarden Dollar (13,07 Mrd. Euro) ein – mehr als doppelt so viel wie die Einkünfte aus dem Suezkanal. Russische Urlauber spielen dabei eine immer größere Rolle.