news/APA/Samstag, 05.04.25, 12:41:43

Ruhige Lage an wegen MKS geschlossenen Grenzübergängen

Aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Slowakei und in Ungarn sind mit Mitternacht 24 kleine Grenzübergänge im Burgenland und in Niederösterreich geschlossen worden. Die Lage war am Samstagvormittag ruhig, ergab eine APA-Anfrage, Staus wurden keine erwartet. Unterdessen wurden auch Jäger in Österreich aufgerufen, auf Symptome bei möglicherweise erkranktem Wild zu achten.
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Die Landespolizeidirektionen im Burgenland und in Niederösterreich setzen die Schließungen an den betroffenen Übergängen unter anderem durch technische Sperren bzw. durch die Bereitstellung von Beamtinnen und Beamten um, wie das Innenministerium betonte. Die entsprechende Verordnung gilt vorläufig bis 20. Mai.

An den offenen Grenzübergängen unterstützt die Polizei bereits seit Ende der vergangenen Woche die Gesundheitsbehörden im Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche im Rahmen der bereits bestehenden Grenzkontrollen zu Ungarn und zur Slowakei. Die Maßnahmen umfassen dabei die Anhaltung von Fahrzeugen, die Kontrolle der Fahrzeuge sowie die Überprüfung von Dokumenten. Bei der Einreise müssen die Fahrzeuge zur Desinfektion über sogenannte Seuchenteppiche fahren.

Keine besonderen Vorfälle durch die verschärften Seuchenmaßnahmen an den Grenzübergängen waren am Samstagvormittag im Burgenland aufgetreten, wie Polizei-Sprecher Helmut Marban gegenüber der APA mitteilte. Ebensowenig war es zu größeren Staubildungen gekommen. Für den Samstag sollte es laut Polizei hier auch zu keinen weiteren Verzögerungen im Verkehrsfluss kommen. An den größeren Grenzübergängen Kittsee und Nickelsdorf wurden für Lastwagen und Autos Seuchenteppiche ausgelegt.

Durch die Viruskrankheit sind besonders auch Jäger gefordert. In allen Bundesländern wurden die Waidmänner nach einer Weisung des Gesundheitsministeriums darauf hingewiesen, auf Symptome bei möglicherweise erkranktem Wild zu achten. Die typischen Erkennungsmerkmale von MKS bei Wildtieren sind Veränderungen an den Schalen sowie Klauen und am Maul der Tiere. Hier bilden sich Läsionen mit Blutungen. Die Tiere wirken erschöpft und zeigen ein eher mattes, müdes Verhalten.

Ebenso wurde die Einfuhr von Jagdtrophäen oder frischem Fleisch aus Ungarn und der Slowakei oder dort erlegtem Wild untersagt. Bei Auslandsjagden gelten strenge Hygienemaßnahmen. Kleidung, Schuhe und sonstige jagdliche Ausrüstungsgegenstände sind zu desinfizieren und Kontakte mit heimischen Wild- und Nutztieren nach der Auslandsjagd aus den betroffenen Ländern zu vermeiden.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) betonte am Samstagvormittag am Rande einer Pressekonferenz in Wien in Zusammenhang mit den Grenzschließungen, die Polizei sei „in guter Assistenz tätig“. Auch wenn für Menschen keine Gefahr bestehe, „geht es darum, das Überspringen der Maul- und Klauenseuche auf Österreich möglichst zu verhindern“, so Karner. „Die Polizei wird alles Menschenmögliche dagegen tun.“

Auch Wien ist in die „Gespräche, die auf Bundesebene geführt werden, eingebunden“, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Samstagvormittag ausführte. Auch, wenn Wien nicht in erster Linie von der Maul- und Klauenseuche betroffen ist, sei die Bundeshauptstadt „vorbereitet“ und habe „alle Vorkehrungen getroffen“.