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news/APA/Mittwoch, 24.07.24, 19:13:34

Proteste rund ums US-Kapitol vor Netanyahu-Rede

Vor der Rede von Israels Regierungschefs Benjamin Netanyahu im US-Kongress haben sich zahlreiche Demonstranten rund um das Parlamentsgebäude in Washington versammelt. Die unterschiedlichen Proteste gewannen um die Mittagszeit (Ortszeit) an Zulauf. Bei einer propalästinensischen Kundgebung forderten Redner die US-Regierung von Joe Biden unter anderem dazu auf, die militärische Hilfe für Israel komplett einzustellen.
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Sie warfen Israel nach der Attacke der Hamas einen „Genozid“ im Gazastreifen vor und beschuldigten Biden, seine Stellvertreterin Kamala Harris und die Spitzen im US-Parlament, sich daran zu beteiligen. Es wurden zahlreiche Palästina-Flaggen gezeigt.

An einem anderen Ort im Parlamentsviertel versammelten sich jüdische Demonstranten mit Israel-Flaggen. Sie richteten ihren Protest ebenfalls gegen Netanyahu. Ein Teilnehmer sagte, Netanyahu repräsentiere nicht das israelische Volk. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Kapitol waren wegen des Besuchs drastisch erhöht worden. Das Gebäude wurde weiträumig mit hohen Zäunen abgesperrt. Die Polizei hatte bereits am Tag vor der Rede mehrere Demonstranten festgenommen, die in einem zum Parlament gehörenden Bürogebäude gegen den Gazakrieg protestiert hatten.

Netanyahus Rede vor beiden Kammer des Kongresses ist für 20.00 Uhr MESZ angesetzt. Einige Mitglieder des Parlaments haben angekündigt, der Rede fernbleiben zu wollen. In der Ansprache soll es um den seit mehr als neun Monaten tobenden Gazakrieg gehen. Angehörige israelischer Geiseln, die Netanyahu auf seiner US-Reise begleiten, erhoffen sich eine Ankündigung des Regierungschefs über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge. Die Nachrichten-Webseite Axios berichtete unterdessen, Netanyahu habe Dienstagabend Vertretern jüdischer Organisationen gesagt, dass er bei seiner heutigen Rede einen Plan für eine Nachkriegsordnung vorstellen werde.