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news/APA/Freitag, 17.01.25, 14:04:27

Nach Rinder-TBC-Fällen in Vorarlberg – Eine Person positiv

Nach dem aktuellen Fall von Rinder-TBC im Bregenzerwald ist bei einem Test bei einer Person der Tuberkuloseerreger festgestellt worden. Eine Erkrankung an TBC habe aber nicht nachgewiesen werden können, alle Röntgenuntersuchungen der Lunge seien unauffällig gewesen. Eine akute Ansteckungsgefahr für andere sei nicht gegeben, teilte die Landessanitätsdirektion am Freitag mit. Die positiv getestete Person sei in Behandlung, zudem würden weitere Kontaktpersonen erhoben.
APA/SCHLAGER Roland

Nach dem Rinder-TBC-Fall auf einem Großbetrieb wurde kürzlich der gesamte, 107 Tiere umfassende Bestand eines Hofes im Bregenzerwald getötet. Nach einem TBC-Fall – egal ob beim Menschen oder beim Tier – sei eine Umgebungsuntersuchung üblich. Die Kontaktpersonen würden erhoben und von der Bezirkshauptmannschaft zur Untersuchung – eine Blutuntersuchung und ein Lungenröntgen – vorgeladen. Im konkreten Fall seien die auf dem Hof lebenden Personen getestet worden. Insgesamt habe man sechs Personen untersucht, so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher zur APA.

Dabei seien beim Lungenröntgen keine Veränderungen aufgefallen. Bei der Untersuchung des Blutes bei der betroffenen Person sei aber der Quantiferon-Test positiv ausgefallen. Damit sei klar, dass die Person – möglicherweise zu einem bereits länger zurückliegenden Zeitpunkt – mit dem Tuberkel-Erreger Kontakt hatte. „Er ist infiziert, aber nicht krank“, so Grabher. Symptome hatte die Person keine. Grabher hielt eine Ansteckung im Stall für sehr wahrscheinlich.

Bei einem positiven Test bestehe die Möglichkeit, zuzuwarten und in drei Monaten eine weitere Röntgenuntersuchung der Lunge durchzuführen oder vorsorglich Medikamente einzunehmen. Das entscheide im Einzelfall der Lungenfacharzt. TBC kann über mehrere Wege übertragen werden, über eine Tröpfcheninfektion, aber auch etwa über nicht pasteurisierte Milch. Von pasteurisierter Milch, Käse und gekochtem Fleisch gehe dagegen keinerlei Gefahr aus. Mit weiteren Fällen rechne man nicht. Bei TBC habe man eine stabile Situation, in Vorarlberg gab es laut Grabher jährlich zwischen 15 und 20 Fällen, in ganz Österreich seien es laut AGES-Monitoring zwischen 300 und 500.

Vorarlberg kämpft seit Jahren gegen TBC bei Wild und Nutzvieh. Drei weitere Höfe im Bregenzerwald und Montafon sind derzeit wegen TBC-Verdachts vorläufig gesperrt. Als mögliche Infektionsquelle gilt der Aufenthalt auf Almen, wo die Nutztiere in Kontakt mit Rotwild kommen können, das als Überträger von TBC gilt. Eine Übertragung der Erkrankung vom Rind auf den Menschen, früher weit verbreitet, ist heute selten.