news/APA/Montag, 07.04.25, 13:20:13

MKS – Lange Wartezeiten an Burgenlands Grenze

Die Grenzkontrollen aufgrund der Maul- und Klauenseuche (MKS) haben Montagfrüh zu Staus und langen Wartezeiten an der burgenländischen Grenze geführt. Bis zu eine Stunde warteten die Pendler auf die Einreise aus Ungarn. Am längsten dauerte es in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) an der Grenze zur Slowakei. Dort standen die Pendler rund 75 Minuten auf der Nordostautobahn (A6) im Stau, berichtete der ÖAMTC gegenüber der APA. Positive Testergebnisse gab es indes weiter nicht.
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Bisher seien im Burgenland alle Tests negativ ausgefallen, hieß es auf APA-Anfrage vom Landeskrisenstab. Erste Staus habe es zwar gegeben, die Pendler hätten darauf aber großteils verständnisvoll reagiert. Betroffen war hauptsächlich der Frühverkehr, schon ab 9.30 Uhr seien die Verzögerungen rasch weniger geworden, sagte ein Sprecher des ÖAMTC. Seither gebe es nur geringe bis gar keine Wartezeiten. „Spannend“ werde an der Grenze aber wohl auch der Beginn der Osterferien am kommenden Wochenende bei der Ausreise aus Österreich.

Von der Polizei hieß es, der Stau zur Stoßzeit sei weniger lang gewesen als befürchtet. „Aus unserer Sicht gab es keine große Problematik“, sagte Polizeisprecher Helmut Marban zur APA. Montagfrüh betrug die Wartezeit an den ungarisch-österreichischen Grenzübergängen in Klingenbach (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) und Rattersdorf (Bezirk Oberpullendorf) am Höhepunkt knapp eine Stunde. In Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) wartete man auf der Ostautobahn (A4) rund 45 Minuten auf die Einreise.

Seit Samstag sind 24 kleinere Grenzübergänge im Burgenland und in Niederösterreich aufgrund der Maul- und Klauenseuche geschlossen. An den offenen wird verstärkt kontrolliert, auch Seuchenteppiche wurden ausgerollt. Es herrscht ein Einfuhrverbot von lebenden Paarhufern sowie Frischfleischprodukten aus Ungarn und der Slowakei. 40 Soldaten des Bundesheeres stehen an den Grenzübergängen Nickelsdorf und Kittsee im Assistenzeinsatz.

An den niederösterreichischen Grenzübergängen mit der Slowakei sei mit Verzögerungen zu rechnen, hieß es seitens der Landespolizeidirektion in St. Pölten. Längere Wartezeiten wurden am Montag jedoch weder aus Berg (Bezirk Bruck an der Leitha) noch aus Hohenau an der March (Bezirk Gänserndorf) gemeldet. In Berg waren laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner drei Seuchenteppiche ausgelegt. Zwei gibt es für den Kfz-Verkehr, einen weiteren auf dem Rad- und Gehweg. Auch in Niederösterreich seien alle Tests auf MKS bisher negativ gewesen, wurde der APA aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) mitgeteilt.

Für Diskussionen sorgten im Burgenland unterdessen weiter Bilder von auf ungarischem Staatsgebiet verscharrten toten Rindern, wenige Kilometer von Nickelsdorf entfernt. Der Landeskrisenstab hatte dazu bereits am Sonntag festgehalten, dass das Trinkwasser auf österreichischer Seite nicht gefährdet sei. Die Grundwasserströme im Gebiet von Hegyeshálom würden in südöstliche Richtung verlaufen, wodurch eine etwaige Verschmutzung das Grundwasser im Burgenland nicht betreffen würde.

Sowohl das Gesundheitsministerium als auch die Sachverständigen im Amt der Burgenländischen Landesregierung stehen in direktem Kontakt mit den ungarischen Behörden, wurde betont. Diese Woche soll auch die österreichisch-ungarische Gewässerkommission mit dem Thema befasst werden. Die ÖVP Burgenland kündigte eine schriftliche Anfrage dazu an und forderte „sofortige Maßnahmen“, um das Trinkwasser zu schützen, „sollte auch nur das geringste Risiko bestehen“, so Landtagsabgeordneter Markus Ulram in einer Aussendung.