apa.at
news/APA/Mittwoch, 01.01.25, 15:52:19

Mann fährt in New Orleans absichtlich in Menge und schießt

In der US-Südstaatenmetropole New Orleans ist in der Neujahrsnacht ein Mann "in voller Absicht" in eine Menschenmenge gefahren, wie die Polizei mitteilte. "Er versuchte so viele Menschen zu überfahren wie möglich", sagte New Orleans' Polizeichefin Anne Kirkpatrick in einer Pressekonferenz. Es habe sich um "sehr absichtliches Verhalten" gehandelt. Mindestens zehn Personen wurden getötet und 35 verletzt. Am Tatort wurde ein mutmaßlicher Sprengsatz gefunden, berichtete AFP.
APA/APA/AFP/MATTHEW HINTON

Der Fahrer feuerte laut Kirkpatrick auf die Polizei und schoss zwei Uniformierte an. Beide seien im Krankenhaus und in „stabilem Zustand“. Der Lenker starb im Schusswechsel. „Wir wissen, dass der Angreifer getötet wurde.“ Zum Zeitpunkt des Vorfalls seien mehr als 300 Polizisten im Dienst gewesen. Das FBI übernehme die Ermittlungen, so die Polizeichefin.

Die Bürgermeisterin der Stadt, LaToya Cantrell, sprach in einer ersten Reaktion US-Medien zufolge von einem „Terrorangriff“. Sie sei mit dem Weißen Haus und dem Gouverneur von Louisiana in Kontakt. US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall informiert und stehe mit den lokalen Ermittlern in Kontakt, teilte das Weiße Haus mit. Die US-Bundespolizei widersprach Cantrells Einschätzung zum Tathintergrund. „Das ist kein terroristisches Ereignis“, sagte FBI-Agentin Alethea Duncan vor der Presse. Später erklärte das FBI in einer Stellungnahme, man schließe Terror nicht aus.

Die Tat ereignete sich im berühmten Ausgehviertel French Quarter. Mindestens 30 Menschen, die Silvester feierten, wurden verletzt. Der US-Sender CBS News berichtete, dass es sich laut Augenzeugen um einen Laster gehandelt haben soll, der mit hoher Geschwindigkeit auf der Bourbon Street in die Menge gefahren sei. Anschließend sei der Lenker ausgestiegen und habe mit einer Waffe geschossen. Die Polizei habe das Feuer erwidert. Zum Fahrer, seinem Verbleib und zu einem Motiv gab es noch keine offiziellen Informationen.

Rettungskräfte waren mit einem großen Aufgebot an Ort und Stelle, wie Aufnahmen des Senders WWLTV zeigten. Laut einem Reporter des Senders ließ die Polizei zahlreiche Restaurants und Bars auf der Bourbon Street räumen und sperrte auch die Hauptstraße des Viertels weiträumig ab.

„Heute Morgen hat in der Bourbon Street ein schrecklicher Gewaltakt stattgefunden“, schrieb der Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, auf X (vormals Twitter) und forderte die Menschen auf, sich von dem Gebiet fernzuhalten. Laut der Abteilung für Notfallvorsorge der Stadt (NOLA Ready) wurden die Patienten in mindestens fünf verschiedene Krankenhäuser gebracht.

Erst vor wenigen Tagen war in Magdeburg in Deutschland ein Autofahrer auf einem Weihnachtsmarkt in die Menschenmenge gerast und hatte fünf Menschen getötet und Dutzende verletzt. In New Orleans gab es bereits früher Gewalttaten im Zusammenhang mit Menschenmengen. Im November 2024 wurden bei zwei Schießereien entlang einer Paraderoute in New Orleans, an der Tausende Menschen teilnahmen, zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt, wie lokale Medien berichteten. Im Februar 2017 raste ein Pick-up-Truck, der von einem Mann gefahren wurde, der laut Polizei stark alkoholisiert zu sein schien, in eine Zuschauermenge der sogenannten Mardi-Gras-Parade in New Orleans und verletzte mehr als 20 Menschen.