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news/APA/Samstag, 07.12.24, 22:34:57

Macron empfing Trump und Selenskyj in Paris

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale Notre Dame am Samstag auch zu politischen Gesprächen genutzt. Am Nachmittag empfing er zunächst den designierten US-Präsidenten Donald Trump, später stieß der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj dazu. Macron rief nach dem Dreiertreffen dazu auf, das gemeinsame Engagement "für Frieden und Sicherheit fortzusetzen". Selenskyj bezeichnete das Treffen als "produktiv".
APA/APA/AFP/JULIEN DE ROSA

Ursprünglich waren zwei Einzeltreffen Macrons mit Trump und Selenskyj angekündigt worden. Ob Selenskyj und Trump sich erstmals seit dessen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl treffen, war offen geblieben. Später am Samstag teilte der Elysée jedoch mit, Selenskyj werde zu der Unterredung von Macron und Trump dazustoßen.

Macron empfing zunächst Trump mit der republikanischen Garde, einem Händeschütteln und einer kurzen Umarmung. Zur Begrüßung sagte er, es sei eine „große Ehre für das französische Volk“, Trump in Paris zu begrüßen. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Trump traf Selenskyj am Amtssitz des französischen Präsidenten ein, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Trump lobte zum Auftakt des Treffens seine „großartigen Beziehungen“ zu Macron. Mit Blick auf die zahlreichen Konflikte in aller Welt sagte der künftige US-Präsident: „Es scheint, dass die Welt gerade ein bisschen verrückt wird und wir werden darüber sprechen.“

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Krieg schon vor seiner Vereidigung zu beenden, ohne jedoch zu erklären wie. Es wird befürchtet, dass der künftige US-Präsident die Ukraine-Hilfe kürzt und Kiew so zur Anerkennung von Gebietsverlusten an Russland gezwungen sein könnte. Nach einem früheren Treffen zwischen Trump und Selenskyj hatte letzterer sich allerdings zuversichtlich gezeigt.

Nach dem erneuten Begegnung mit Trump im Elysée schrieb Selenskyj in Online-Netzwerken, er habe „ein gutes und produktives“ Treffen mit Trump und Macron gehabt. „Wir alle wollen, dass dieser Krieg so bald wie möglich und auf gerechte Weise beendet wird“, fügte er hinzu. Bei dem Gespräch seien die „Situation vor Ort“ und Möglichkeiten für „einen gerechten Frieden“ erörtert worden.

Macron rief seinerseits dazu auf, das gemeinsame Engagement „für Frieden und Sicherheit fortzusetzen“. „Vereinigte Staaten, Ukraine und Frankreich. Gemeinsam an diesem historischen Tag. Zusammengekommen für Notre-Dame“, schrieb er bei X.

Trump war am Samstag bereits um kurz vor 7.00 Uhr in Paris gelandet, wie aus Kreisen des Flughafenbetreibers verlautete. Danach fuhr er umgehend zur US-Botschaft. Selenskyj landete am Mittag, wie es aus Sicherheitskreisen und der ukrainischen Delegation hieß.

Macron selbst steht innenpolitisch massiv unter Druck. Seit dem Sturz der Regierung von Premierminister Michel Barnier ist Macron zunehmend mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Bislang lehnt er diese ab. Es wird damit gerechnet, dass er am Montag einen neuen Regierungschef ernennt.

Auch Bundeskanzler Karl Nehammer hatte sich vor der Unterredung Selenskyjs mit Macron und Trump mit dem ukrainischen Präsidenten getroffen und ihm dabei Österreich als Ort für Friedensgespräche angeboten. Auf X bedankte sich Nehammer bei Selenskyj für „das gute und tiefgehende Gespräch heute in Paris“. „Österreich steht als neutrales Land jederzeit bereit, um Gastgeber für Friedensgespräche zu sein“, fügte er hinzu. Nehammer hatte zuvor bereits in einem Telefonat mit Trump Österreich als Ort für Friedensgespräche angeboten.

Selenskyj seinerseits gab in seinem Post auf X keinen Hinweis auf Friedensgespräche. „Ich habe meinen Dank für die Unterstützung Österreichs für die Ukraine zum Ausdruck gebracht, und wir haben über eine Ausweitung dieser Unterstützung für das kommende Jahr gesprochen, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung unseres Energiesystems im Winter und dem Schutz der Ukrainer vor dem russischen Terror liegen wird“, schrieb er.

„Ich habe Österreich eingeladen, sich der gemeinsamen Unterstützungserklärung der G-7 für die Ukraine anzuschließen und ein bilaterales Abkommen über eine langfristige künftige Unterstützung zu unterzeichnen“, fügte er hinzu. „Gemeinsam müssen wir Russland dazu zwingen, einen dauerhaften und gerechten Frieden zu schaffen.“