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news/APA/Sonntag, 24.11.24, 16:19:12

FPÖ gewinnt Steiermark-Wahl überlegen

Die FPÖ dürfte in der Steiermark erstmals eine Landtagswahl außerhalb Kärntens auf Platz eins beenden. Laut erster Hochrechnung von "Foresight" für APA und ORF kommen die Freiheitlichen mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Kunasek auf 35,4 Prozent. Die ÖVP verliert massiv und erreicht 26,7 Prozent, die SPÖ stagniert bei 21,6 Prozent. Von den kleinen Parteien behaupten sich trotz einer Halbierung die Grünen vor NEOS und KPÖ.
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Bestätigt sich die Hochrechnung, hätte die FPÖ sowohl mit der Volkspartei als auch mit den Sozialdemokraten eine Mehrheit. Eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition unter Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) dürfte sich nicht ausgehen. SPÖ und ÖVP bräuchten eine der drei anderen Parteien als Partner, wobei der Einzug von NEOS und KPÖ noch nicht fix ist. Die Grünen liegen laut Hochrechnung bei 6,1 Prozent, die NEOS bei 5,8 Prozent und die KPÖ bei vier Prozent.

Entscheidend für den Einzug in den Landtag ist in der Steiermark keine Prozent-Hürde sondern, dass man in einem der Wahlkreise ein Grundmandat erlangt. Grüne, NEOS und KPÖ hoffen in Graz darauf.

Insgesamt waren 941.509 Steirerinnen und Steirer aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Neun Parteien standen am Stimmzettel, sechs davon landesweit. Wahlschluss war 16 Uhr. Wohl keinen allzu großen Einfluss auf die Beteiligung hatte das Wetter. Im Süden herrschte mildes Spätherbstwetter, im Oberland war es dagegen klirrend kalt, bei sonnigem oder bewölktem Wetter.

Bei der Landtagswahl 2019 hatte die ÖVP – damals noch unter Hermann Schützenhöfer – einen fulminanten Wahlsieg mit 36,1 Prozent errungen. Die SPÖ fiel auf 23 Prozent, die FPÖ landete bei 17,5 Prozent, womit sie heute ihren Stimmanteil in etwa verdoppelte. Die Grünen erreichten 2019 noch 12,1 Prozent und damit ein Rekordergebnis. Auch die seit 2005 im Landtag sitzende KPÖ gewann auf sechs Prozent dazu, die NEOS erreichten 5,4 Prozent.

Dem heutigen Urnengang war auch ein gewisser Einfluss auf die laufenden Regierungsverhandlungen zugeschrieben worden. Das schwache Abschneiden von zwei der drei Koalitionsverhandler wird wohl eher kein Motivationsschub sein. Die Freiheitlichen könnten hingegen davon profitiert haben, dass an sie im Bund der Regierungsbildungsauftrag nicht erteilt worden war, obwohl sie Platz eins erzielt hatten. Landeshauptmann Drexler hatte das mehrfach kritisiert.