Flugzeugunglück über US-Hauptstadt Washington: Tote geborgen

Der Sender CBS News berief sich auf einen Polizisten und sprach von mindestens 18 geborgenen Todesopfern. Es seien bisher keine Überlebenden gefunden worden. Laut Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei der Passagiermaschine um eine Bombardier CRJ700 von American Airlines, die aus Kansas kam. Pentagon-Chef Pete Hegseth bestätigte, dass sich der Hubschrauber mit drei Soldaten auf einem Übungsflug befunden hatte. Ein Taucherteam entdeckte unterdessen einen der beiden Flugschreiber der Passagiermaschine, die sogenannten Black Boxes.

Zur Identität der Passagiere gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Laut US-Medien waren mehrere Eiskunstläufer, Trainer sowie deren Angehörige an Bord. Sie seien auf der Rückreise von einem Trainingslager gewesen, das im Rahmen der nationalen Meisterschaften in Wichita im Bundesstaat Kansas stattgefunden habe, hieß es. Der Zeitung „The Wichita Eagle“ zufolge hat es sich um ein Camp für junge Nachwuchstalente gehandelt. Die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti berichteten, dass das russische Eiskunstlaufpaar Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow in dem abgestürzten Passagierflugzeug saß. Die Weltmeister von 1994 arbeiteten demnach als Trainer.

Mehr als 300 Einsatzkräfte seien am Unglücksort, sagte Feuerwehrchef John Donnelly. Die Bedingungen seien „extrem hart“. Die Dunkelheit, starker Wind, Kälte und das trübe Wasser des Flusses behinderten die Suche der Feuerwehrtaucher. Auf dem Potomac waren zahlreiche Schlauchboote zu sehen, über der Unglücksstelle kreisten Hubschrauber und suchten die Wasseroberfläche mit Scheinwerfern ab. Zur Verstärkung wurde die Küstenwache angefordert. Es sei von einem mehrtägigen Sucheinsatz zu rechnen, erklärten die Behörden.

Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus. American Airlines berichtete, an Bord des Flugzeugs hätten sich 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder befunden. Bei dem Helikopter handelte es sich laut FAA um einen Sikorsky H-60, einen Black Hawk nach Auskunft eines Sprechers der US-Armee. CNN berichtete unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums, dass sich drei Personen an Bord befunden hätten – keine „VIPs“ darunter, stellte er klar, da in Helikoptern über der US-Hauptstadt häufig Politiker und hochrangige Militärangehörige reisen.

US-Präsident Donald Trump äußerte Unverständnis darüber, wie es zu dem Unglück kommen konnte. „Der Hubschrauber flog über einen längeren Zeitraum direkt auf das Flugzeug zu. Es ist eine klare Nacht, die Lichter des Flugzeugs leuchteten, warum flog der Hubschrauber nicht hoch oder runter oder drehte ab.“ Trump fragte auch, warum der Kontrollturm dem Hubschrauber nicht gesagt habe, was er tun soll, anstatt zu fragen, ob die Besatzung das Flugzeug gesehen habe. „Das ist eine schlimme Situation, die so aussieht, als hätte sie verhindert werden müssen. NICHT GUT!!!“, befand der US-Präsident.

Der Ronald Reagan Washington National Airport (DCA) stellte nach dem Absturz den Betrieb ein. Er sollte bis Freitagfrüh (Ortszeit) geschlossen bleiben. Der stark frequentierte Flughafen befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum am Fluss Potomac und bedient hauptsächlich Inlandsflüge. Auf X verbreiteten sich mehrere Videos, auf denen ein großer Feuerball zu sehen war. Eine Webcam des Kennedy Centers in Washington zeigte um 21.47 Uhr (Ortszeit) eine Explosion in der Luft über dem Fluss, gefolgt von einem brennenden und schnell abstürzenden Flugzeug.