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news/APA/Samstag, 15.02.25, 21:09:39

Ein Toter, vier Verletzte nach Messerattacke in Villach

Ein 23-jähriger Mann hat am Samstagnachmittag in Villach auf mehrere Passanten eingestochen und einen von ihnen getötet. Laut Polizeiangaben starb ein 14-jähriger Jugendlicher, vier Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Tat hatte sich in der Innenstadt, in der Nähe des Hauptplatzes, abgespielt. Der Täter, ein aufenthaltsberechtigter syrischer Staatsbürger, wurde nach kurzer Zeit festgenommen.
APA/APA (Archiv)/EVA MANHART

Wie Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte, hatte der 23-Jährige kurz vor 16.00 Uhr auf Passanten eingestochen. Der älteste der Verletzten ist 32 Jahre alt. Ein Zeuge hatte den Vorfall beobachtet, er fuhr den Täter daraufhin mit dem Auto an. Bei ihm handelt es sich um einen 42-jährigen Essenszusteller, der ebenfalls aus Syrien stammt. Laut Polizei wurden damit wohl weitere Angriffe verhindert. Der 23-Jährige wurde kurz darauf festgenommen. Nach ersten Informationen ist er bisher polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten.

Noch unklar war, ob es sich bei ihm um einen Einzeltäter gehandelt hat, nach wie vor lief eine Fahndung nach einem möglichen weiteren Täter. Ob es eine Beziehung zwischen dem Täter und den Opfern gegeben hat, war vorerst ebenso unklar. Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung hat gemeinsam mit dem Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Während des Polizeieinsatzes war auch der Zugverkehr eingeschränkt – der Villacher Hauptbahnhof liegt ganz in der Nähe des Tatortes.

Unterdessen gab es auch weitere Polizeieinsätze: Einen in einem Asylheim bei Villach und eine Nachschau am Wohnort des Verdächtigen. Unterdessen waren auch Gerüchte um weitere Tatorte in Villach kursiert, diese bestätigten sich aber nicht.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigte sich in einer ersten Reaktion „zutiefst geschockt“: „Diese unfassbare Gräueltat muss schärfste Konsequenzen haben!“ Sein Mitgefühl „als Landeshauptmann und vor allem auch persönlich als Vater“ gelte der Familie des Jugendlichen. Kaiser betonte, Österreich und die EU insgesamt müssten „endlich eine restriktive und auf Recht und Gesetz beruhende Richtlinien fußende Migrations- und Asylpolitik umzusetzen“. Andererseits warnte er aber auch: „Diese unfassbare und unentschuldbare Tat kann und darf nicht mit hasserfülltem Auge zu Pauschalurteilen führen, die einfach erscheinen, aber kein Problem lösen.“

„Die furchtbare Tat in Villach macht mich tief betroffen“, sagte ÖVP-Landesparteichef Martin Gruber. „Klar ist: Solche Gewaltexzesse dürfen in unserem Land keinen Platz haben. Wer zu uns kommt und Schutz sucht, hat unsere Gesetze zu achten – wer dagegen verstößt, muss mit voller Härte des Rechtsstaats bestraft und konsequent abgeschoben werden“, so Gruber weiter. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer meinte, „nach dieser verabscheuungswürdigen Tat kann und darf nicht zur Tagesordnung übergangen werden. Es braucht massive Konsequenzen für den mutmaßlichen Täter aber auch gleichermaßen in der Asyl- und Migrationspolitik grundsätzlich“.

FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer meinte: „Wir Freiheitliche warnen seit Jahren vor diesen Zuständen, die durch die fatale Asylpolitik der Einheitspartei unter Führung der ÖVP entstanden sind.“ FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann Herbert Kickl sprach von einem „Systemversagen erster Güte, für das nun auch ein Jugendlicher in Villach mit seinem Leben bezahlen musste“.

„Wir sind heute in Villach mit dem Schlimmsten konfrontiert, das hätte passieren können. Eine unfassbare Tat hat Villach mitten ins Herz getroffen. Wir sind erschüttert, schockiert und tief betroffen. Unsere Gedanken und tiefes Mitgefühl gilt den Opfern, den Verletzten und ihren Familien“, hieß es vom Stadtsenat der Stadt Villach unter Bürgermeister Günther Albel (SPÖ).

„Das ist eine unfassbare Tat“, die „endlich die ganze Republik wachrütteln“ müsse, reagierte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Ich sage seit Monaten, dass eine künftige Regierung strenge Maßnahmen gegen Integrationsverweigerer setzen muss“, andernfalls brauche sie gar nicht anzutreten. „Das ist die Forderung Niederösterreichs“, unterstrich Mikl-Leitner und kündigte an: Sollte es diese strengen Maßnahmen nicht geben, „dann wir eine Regierung keine Unterstützung von Niederösterreich haben“.

Und wenn „Berufszyniker dabei immer von blauer Handschrift reden“, bräuchten sie sich nicht zu „wundern, wenn die FPÖ ständig zulegt. Dann sind diese Zyniker die Wahlkampfhelfer der FPÖ“, fügte die Landeshauptfrau hinzu. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien und Freunden der Opfer und bei den Kärntnerinnen und Kärntnern.“

Der niederösterreichische FPÖ-Landesparteiobmann LH-Stellvertreter Udo Landbauer sah indes ein „Totalversagen des ÖVP-Innenministers“, der nichts in der Asylfrage weitergebracht habe. „Österreich braucht jetzt sofort einen Asylstopp und muss beinhart abschieben. Die Sicherheit und Unversehrtheit unserer Landsleute steht klar über den Rechten von straffälligen Asylwerbern“, betonte Landbauer.