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news/APA/Sonntag, 24.11.24, 08:54:25

941.509 Steirerinnen und Steirer wählen einen neuen Landtag

In der Steiermark wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Seit 6.30 Uhr haben die ersten Wahllokale geöffnet. 941.509 Steirerinnen und Steirer können ihre Stimme abgeben. Neun Parteien stehen am Stimmzettel, sechs davon landesweit. Wahlschluss ist um 16.00 Uhr, kurz danach dürfte eine erste Hochrechnung vorliegen. Bisher haben immer ÖVP oder SPÖ in der Grünen Mark den Landeshauptmann gestellt. Diesmal hat laut Umfragen die FPÖ beste Chancen auf Platz eins.
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Das erste Wahllokal sperrte bereits um 6.30 Uhr in Mooskirchen südwestlich von Graz auf, ein weiteres um 6.45 Uhr in Arnfels im Bezirk Leibnitz. Die meisten Wahllokale folgten dann um 7.00 und 8.00 Uhr. In der Landeshauptstadt Graz werden fast alle Lokale von 7.00 bis 16.00 Uhr geöffnet haben, dort wird die Stimmabgabe somit am längsten in den Nachmittag hinein möglich sein.

Wettermäßig war die Steiermark am Wahltag zweigeteilt – im Süden herrschte mildes Spätherbstwetter mit Temperaturen gegen 8.00 Uhr um die drei Grad Celsius. Im Oberland war es dagegen klirrend kalt, bei sonnigem oder bewölktem Wetter. So hatte es in Mürzzuschlag etwa minus 4 Grad, in Bad Mitterndorf gar minus 5 Grad Celsius.

Spannend dürfte die Wahlbeteiligung werden: In der Früh strebten jedenfalls schon ungewöhnlich viele Menschen im Grazer Westen zu den Wahllokalen. Wahlleiter bedankten sich bei jedem einzelnen Wähler ausdrücklich fürs Erscheinen und Wählen. An einer Tankstelle im westlichen Stadtbezirk Eggenberg diskutierten bereits Nachtschwärmer und Frühaufsteher den Wahltag: Dabei spielte auch die auf sich warten lassende Regierungsbildung auf Bundesebene eine große Rolle.

Manche Wahllokale, wie etwa im Volkshilfe Seniorenzentrum im oststeirischen Weiz, bitten erst um 10.00 Uhr zur Wahlurne. Um diese Zeit schließen andere Wahllokale bereits wieder – wie etwa im Generationenpark in Zeltweg. Da in Graz erst um 16.00 Uhr die letzten Wahllokale schließen und die Stimmen dann alle ausgezählt werden müssen, dürfte das vorläufige Endergebnis wohl frühestens gegen 21.00 Uhr vorliegen, hieß es seitens der Wahlbehörde.

In den jüngsten Umfragen und auch beim Landes-Ergebnis der Nationalratswahl Ende September lag die FPÖ in der Steiermark klar auf Platz 1. In den (wenigen) Erhebungen kamen die Blauen auf teils deutlich über 30 Prozent, der Vorsprung vor der ÖVP betrug bis zu sechs Prozentpunkte. Die Volkspartei dagegen muss sich wohl auf herbe Verluste einstellen und könnte den Landeshauptmannsessel wie schon 2005 unter Waltraud Klasnic ein weiteres Mal verlieren.

Die SPÖ zeigte in den Umfragen weniger Bewegung als ÖVP und FPÖ, lag aber meist hinter ÖVP und FPÖ auf Platz 3, zuletzt recht deutlich. Der rote Spitzenkandidat Anton Lang hoffte im Wahlkampf dennoch auf einen Dreikampf und will Erster werden, ebenso wie ÖVP-Chef, LH Christopher Drexler und FPÖ-Mann Mario Kunasek. Die Grünen müssen sich laut den Umfragen nach ihrem Rekord-Ergebnis 2019 auf deutliche Verluste einstellen und matchen sich wohl mit NEOS und KPÖ um den 4. Platz. Die kleineren Landtagsparteien haben aber alle drei sehr gute Chancen in der Landstube zu bleiben.

Bei der Landtagswahl 2019 erreichte die ÖVP – damals noch unter Hermann Schützenhöfer – einen fulminanten Wahlsieg mit 36,05 Prozent. Diesen ersten Platz will Nachfolger Drexler verteidigen. Die zuvor stärkste Landtagspartei SPÖ fiel 2019 um 6,27 Prozentpunkte auf 23,02 Prozent, was den damaligen Spitzenkandidaten Michael Schickhofer zum Rücktritt veranlasste. Ihm folgte Anton Lang, der sich nun wie Drexler zum ersten Mal als Spitzenkandidat der Wahl stellt. Die FPÖ hatte 2019 im Gefolge der Ibiza-Affäre 9,27 Prozentpunkte auf 17,49 Prozent eingebüßt. Die Grünen erreichten 2019 12,08 Prozent und damit ein Rekordergebnis. Auch die seit 2005 im Landtag sitzende KPÖ gewann mit plus 1,77 Prozentpunkten auf 5,99 Prozent dazu, NEOS mit plus 2,73 Prozentpunkten auf 5,37 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag 2019 bei 63,46 Prozent. Die Mandatsverteilung im 48-köpfigen Landtag lautete auf ÖVP 18, SPÖ zwölf, FPÖ acht, Grüne sechs und KPÖ und NEOS je zwei Sitze.