Impf-Kritiker verweisen als Argument gegen die Corona-Impfung immer wieder auf Todesfälle, die angeblich nach der Impfung geschehen sein sollen. Dieses Mal soll ein junger Rettungssanitäter aus dem Bezirk Oberpullendorf im Burgenland nach einer Impfung gestorben sein, so behauptet es zumindest ein Facebook-Posting, das mit rund 500 Shares innerhalb eines Tages bereits eine beachtliche Reichweite erzielt. Der Verstorbene soll zwei Kinder und eine Frau hinterlassen haben.
Zu überprüfende Information: Ein 37-jähriger Rettungssanitäter ist in Oberpullendorf nach einer Impfung gestorben.
Einschätzung: Es gibt keine Hinweise, dass der Todesfall eines jungen Rettungssanitäters in Oberpullendorf etwas mit einer Impfung zu tun hat. Laut Rotem Kreuz war der Mann gar nicht gegen das Coronavirus geimpft worden.
Überprüfung: Eine Quelle nennt die Erstellerin des Postings in ihrem Beitrag nicht. Dennoch kommt man über eine Google-Suche mit den Schlagwörtern schnell zu Artikeln über den Tod eines jungen Rettungssanitäters in Landsee im Bezirk Oberpullendorf. Diese Nachricht fand sich am 25. Jänner etwa in der «Kronen Zeitung», der «BVZ» und auf «meinbezirk.at» vom 25. Jänner.
Ein Sprecher des Landesverbandes Burgenland des Österreichischen Roten Kreuzes erklärte jedoch auf APA-Anfrage, dass der Mann gar nicht gegen das Coronavirus geimpft worden ist. Dies würden sowohl seine Dienststelle als auch seine Ehefrau bestätigen. Damit könne es auch keinen Zusammenhang zwischen seinem Tod und einer Impfung geben.
Das Posting sei nach Angaben des Sprechers bekannt und habe beim Roten Kreuz und den Angehörigen Bestürzung ausgelöst. Es handle sich um eine «unwahre, pietätlose Behauptung».
Nach den Informationen in den Nachrichtenmeldungen handelte es sich bei dem Verstorbenen um einen 33-Jährigen und nicht um einen 37-Jährigen. Auch ließ er eine dreijährige Tochter und eine schwangere Ehefrau zurück und nicht zwei „kleine Kinder“.
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Florian Schmidt/Antonia Potucek