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APA-Value / Dienstag 16.12.25

Kooperatives Zukunftsmodell für Medien

Beim 17. Europäischen Mediengipfel Anfang Dezember in Seefeld sprach APA-CEO Clemens Pig in einer Keynote über den Impact von KI auf das Informations- und Medienökosystem. Er plädierte darin für einen gemeinsamen Aufbruch in eine neue, kooperative Medienära.
APA-CEO Clemens Pig beim Europäischen Mediengipfel in Seefeld

Der österreichische Mediensektor sieht sich mit einem Rückgang seiner wirtschaftlichen Stabilität und seiner technologischen Unabhängigkeit konfrontiert. Während internationale Plattformen weiterhin Werbegelder abziehen und synthetische Inhalte die Zuverlässigkeit von Informationen beschädigen, schwächt die zunehmende Fragmentierung der Rezipienten traditionelle journalistische Angebote und damit die liberale Demokratie. Das bestehende duale Mediensystem sei angesichts dieser aktuellen Herausforderungen „an seinen Grenzen angelangt“. So der Befund von APA-CEO und Medienmanager Clemens Pig am Europäischen Mediengipfel zur aktuellen Lage der Branche.

Neue Weltordnung – Neue Kommunikationsordnung

Als Antwort skizziert Pig ein neues, kooperatives Mediensystem, in dessen Fokus die „Entwicklung gemeinsamer KI-Lösungen, eine geteilte IT-Infrastruktur, Werkzeuge gegen Desinformation oder gemeinsame Innovationsräume“ stehen. Die APA, die sich im genossenschaftlichen Eigentum österreichischer Medien befindet, sei dafür ein Beispiel. Im „Modus Co-Operandi” sieht er den Entwurf eines Zukunftsmodells, das der Branche zu Stärke und Stabilität verhilft. „Damit können Entwicklungszyklen beschleunigt, Kosten gesenkt und Medienmarken gestärkt werden“, so Pig. Jetzt gelte es, ins Handeln zu kommen.

 

Zwischen Regulierung und Innovation

Gegenüber Plattformen fordert Pig eine entschlossene Vorgehensweise. In einem gemeinsamen Medien-Ökosystem gehe es darum, „harte Kante gegenüber diesen zu zeigen”. Als Beispiele nannte er etwa den Jugendschutz, Haftungsrichtlinien und Steuergerechtigkeit. Wenn bereits eines dieser Teilelemente, sowohl national als auch gesamteuropäisch, beantwortet wäre, „würden Teile jener Plattformen, die unsere Gesellschaft zersetzen, von heute auf morgen wegbrechen”, sagte Pig.

Lösungen müssten laut Pig aber auch aus der Medienbranche selbst kommen. Konkret nannte er etwa einen „europäischen Wissensraum als redaktionelles Soziales Medium in der neuen KI-Informationsgesellschaft“. Unter „Cooperative AI“ sollen auf dem Fundament eines Trusted-Content-Pools, bestehend aus verifizierten journalistischen Inhalten, kooperative KI-Modelle, KI-Anwendungen sowie KI-Agenten zur gemeinschaftlichen Nutzung entstehen.

Video zur Keynote „Der Impact von KI auf das Medienökosystem“

Die gesamte Keynote von APA-CEO Clemens Pig am Europäischen Mediengipfel in Seefeld

Präsentationsunterlagen

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