Presseaussendungen sind ein wesentliches Instrument für die Unternehmenskommunikation. Zum einen dienen sie als Informationsquelle für Journalist:innen, zum anderen können Unternehmen dadurch ihre Inhalte gezielt verbreiten und für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Doch wie funktioniert das? Im digitalen Zeitalter reicht die Produktion von guten Inhalten nicht mehr aus, um Aufmerksamkeit auf seine Aussendungen zu ziehen und organischen Traffic zu generieren. Reichweite ist das A und O, denn nur so werden Botschaften auch wirksam kommuniziert.
Tipp 1: Pressemitteilungen für Suchmaschinen optimieren
Oft vergessen, doch ein unverzichtbarer Teil in der modernen PR-Arbeit: Die Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO) beeinflusst die Sichtbarkeit einer Presseaussendung in den Suchergebnissen. Kurz gesagt: Suchmaschinen wie Google nutzen Bots, um Seiten zu crawlen und zu indexieren, und sortieren die Ergebnisse anschließend nach Relevanz. Damit eine Presseaussendung in den Top-Suchergebnissen aufscheint, müssen sogenannte Keywords (Schlüsselwörter) in den Text sowie die Hauptüberschrift eingebaut sein. Wenn eine Journalistin bzw. ein Journalist nach relevanten Keywords sucht, ist die Wahrscheinlichkeit damit höher, gefunden zu werden. Professionelle Presseportale sind in der Regel SEO-optimiert und erhöhen somit auch das Ranking Ihrer Presseaussendungen in den Top-Suchergebnissen.
Aber aufgepasst, weniger ist meistens mehr, denn so genanntes Keyword-Spamming, also der übertriebene und unnatürlich wirkende Gebrauch von Keywords, wird von Google auch nicht gern gesehen. Zu einer besseren Positionierung in der Suchmaschine führen auch qualitativ hochwertige Backlinks, z.B. von Nachrichtenagenturen oder Behörden, die von Google als Empfehlung gewertet werden. Die Wahrscheinlichkeit, diese zu erhalten, steigt, wenn Sie Ihre Presseaussendung über Social Media, Presseportale oder Verteiler streuen.
Praktische Tipps zur Suchmaschinenoptimierung von Pressemitteilungen:
1. Schlüsselwörter sorgfältig auswählen
Bei der Suche nach Keywords ist eine ausführliche Keyword-Recherche, z.B. mit dem Google Ads Keyword Planner, hilfreich. Platzieren Sie Inhalte überlegt – vor allem im Title Tag, in der h1-Überschrift (Hauptüberschrift) und auch – wo es inhaltlich passt – im Fließtext.
2. Erstellung einer ansprechenden Überschrift
Bedenken Sie, dass die Hauptüberschrift (h1) der Aufhänger Ihrer Pressemitteilung ist und die relevanten Schlüsselwörter enthalten sollte. So ziehen Sie die Aufmerksamkeit der Leser:innen und der Suchmaschine auf Ihre Aussendung.
3. Qualitative Inhalte
Die Suchmaschine bevorzugt hochwertige und informative Inhalte für die Leser:innen. Ihre Pressemitteilung muss daher auch immer einen gewissen Newswert besitzen bzw. exklusive Inhalte bieten.
4. Meta-Tags und Beschreibungen
Diese SEO-Elemente (Title Tag und Meta Description) sind sehr wichtig, da sie der Suchmaschine und den Leser:innen einen groben Überblick im Vorschau-Snippet bieten. Sie sollten das relevante Keyword enthalten und eine bestimmte Länge (Title Tag max. 60 Zeichen und Meta Description max. 160 Zeichen) nicht überschreiten.
5. Links effektiv einbauen
Indem Sie Ihre Inhalte im Web streuen, erhöhen Sie die Chance, qualitativ hochwertige Backlinks zu erhalten, die sich wiederum positiv aufs Google-Ranking auswirken.
Tipp 2: Social Media als Lauffeuer nutzen
Neben SEO können auch Soziale Netzwerke die Reichweite einer Presseaussendung beeinflussen, denn die geteilten Inhalten verstärken immens die Relevanz. Videos, Bilder oder Infografiken erhöhen die Teilbarkeit der Mitteilung, wodurch sie auch für soziale Medien attraktiv wird. Von der Masse abheben lautet die Divise, denn multimediale Inhalte wecken Emotionen, erzählen Geschichten und erleichtern das Verständnis von komplexen Informationen. Das Ziel: Virale und nutzergenerierte Inhalte, die neben der traditionellen Medienberichterstattung das Unternehmen fördern und die Markenbotschaft in diverse Online-Communities weitertragen. Erreicht wird das durch gut konzipierte und relevante Pressemitteilungen, die Journalist:innen, Blogger:innen und andere Personen inspirieren, sich mit der Thematik intensiver auseinanderzusetzen. Professionelle Presseportale bieten die Möglichkeit, direkt und optimiert in Social Media zu sharen. Meist betreiben diese Anbieter eigene Channels, um damit ihren Kund:innen noch mehr Reichweite zu bieten.
Tipp 3: Den richtigen Kanal nutzen
Die beste Botschaft wird unnötig, wenn sie im digitalen Chaos untergeht. Damit die Presseaussendung auch die richtige Personen erreicht, braucht es gepflegte und geordnete Verteilerlisten. Es ist empfehlenswert für verschiedene Themen auch verschiedene Verteiler zu haben, denn nur so wird die Informationsflut durchdrungen. Regionale Medien, Fachmagazine und Start-Ups – sie alle sind Interessensgruppen in einem Presseverteiler. Am besten bedienen Sie sich professionell gewarteter Verteiler. Zusätzlich zu einem klassischen E-Mail-Verteiler nutzen Sie auch die Möglichkeit, Aussendungen auf einem Presseportal wie zum Beispiel ots.at zu verbreiten, um mehr Reichweite zu erzielen. Bei Events und Messen ist eine klassische Pressemappe von Vorteil, um neue Kontakte zu knüpfen.
Auch bei der Auswahl der Kanäle spielt die Zielgruppe eine große Rolle. Grundsätzlich kann zwischen Paid, Earned, Shared und Owned Media (PESO-Modell) unterschieden werden.
Paid Media
Durch bezahlte Formate, Advertorials, bezahlte Gastbeiträge oder Sponsored Content ist gezieltes Targeting möglich.
Earned Media
Wenn eine Pressemitteilung oder deren multimediale Inhalte durch Dritte veröffentlicht werden, wird das Thema glaubwürdig und sichtbar.
Shared Media
Teilen, teilen, teilen – das geht mit Content auf Social Media schnell und einfach.
Owned Media
Unternehmenseigene Kanäle wie Website, Blog, Social Media-Accounts, Podcasts oder Chatbots bieten Platz für Ihre Inhalte.
Tipp 4: Das richtige Content-Format finden
Text, Bild, Video oder doch Audio – welche Content-Formate erzielen am meisten Reichweite? Ohne Text ist nichts möglich, denn dadurch werden Geschichten klar und prägnant dargestellt, um alle relevanten Informationen auf den Punkt zu bringen. Oftmals wirken Texte ohne visuelle Content-Pieces aber auch langweilig und emotionslos, wodurch sie für die Zielgruppe nicht interessant sind.
Verwenden Sie daher Bilder, denn dann sieht die Presseaussendung schon ganz anders aus! Bilder vermitteln eine Message – je auffallender, umso besser. Eigens produzierte Fotos sind zwar ressourcenintensiv, aber wesentlich ansprechender als standardisierte Stock-Bilder. Schauen Sie sich jedes Bild genau an, um keine Skandale oder negative Äußerungen heraufzubeschwören (Tipp: Hintergründe neutral halten).
Der Meister des Geschichtenerzählens ist das Video: Emotionen werden hervorgerufen und Inhalte visuell dargestellt. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass Videos in den meisten Fällen sehr zeit- und kostenintensiv in der Konzeption, Produktion und Nachbearbeitung sind. Wenn Sie die Ressourcen für die Video-Erstellung besitzen oder auslagern können, empfehlen wir Ihnen, dies auch zu tun – vor allem, um die digital-affinen Generationen zu erreichen.
Sprache ist Musik in den Ohren und somit auch in Presseaussendungen ein Mittel zur Kommunikation. Audio als Content-Format dient als Träger von Botschaften, denn mit Podcasts, Social Audio, Voice Search und Textvertonungen kann auf natürliche Weise kommuniziert werden. Aber aufgepasst: Achten Sie auf eine gute Tonqualität und wählen Sie nicht zu komplexe Inhalte für Ihre Podcasts und Co.
Und zu guter Letzt gibt es noch Grafiken: Sie komprimieren komplexe Sachverhalte in kreativer, visueller Form, wodurch sie ohne Probleme von Stakeholdern aufgegriffen werden können. Bei der Erstellung muss eine gute Datengrundlage gegeben sein. Eine Kombination aus unterschiedlichen Content-Elementen wertet Ihre Presseaussendung um ein Vielfaches auf. Vor allem bei Presseportalen weisen Presseaussendungen mit Bildern und Videos eine höhere Zugriffsrate auf.
Tipp 5: Content via Schnittstellen verbreiten
Um alle relevanten Meldungen auch auf einer eigenen Website passend darzustellen, eignen sich sogenannte API-Lösungen. Die Programmierschnittstellen (kurz API, application programming interface) können auf unterschiedlichste Weise eingesetzt werden – ein perfektes Beispiel ist APA-Comm. Denn mithilfe der OTS-API ist die Integration von OTS-Presseaussendungen in die eigene Unternehmenswebsite möglich, um ihr mehr Aktualität zu verleihen. Der API-Wizard stellt in Sekunden die gewünschte Abfrage zusammen, wodurch thematisch relevante und firmeninterne Mitteilungen problemlos integriert werden können. Darüber hinaus umfasst die kostenlose OTS-API die gesamten Inhalte des OTS-Archivs seit 1999.
Wie erfolgreich ist die Presseaussendung?
Nach dem Versand einer Presseaussendung geht es in erster Linie um die Qualität der Berichterstattung, Reichweite und das Feedback des Publikums. Erfolgsmessung ist das A und O:
Medienbeobachtung
Überprüfen Sie, ob große Zeitungen, Fernsehsender, Fachzeitschriften, Blogs und andere Online-Medien über Ihre Aussendung berichten.
Social-Media-Monitoring
Unterschiedliche Monitoring-Tools helfen Ihnen dabei, Erwähnungen der Marke und des Pressethemas zu verfolgen sowie die allgemeine Stimmung, Reichweite und Kommentare zu analysieren. Im Idealfall nutzen Sie ein Tool, das Ihnen sowohl klassische Medienbeobachtung als auch Social-Media-Monitoring bietet.
Feedback
Rückfragen und Anfragen für Interviews von Journalist:innen sind ein gutes Zeichen.
Engagement
Klicks, Links, Dauer der Seitenbesuche und Weiterleitungen geben einen guten Überblick darüber, wie Leser:innen mit Ihrer Presseaussendung interagieren.