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blog / Montag 12.06.23

Warum Wissenschaftskommunikation wichtig ist

Lena Yadlapalli ist seit 15. Februar die neue Leiterin von APA-Science und hier unter anderem verantwortlich für Berichterstattung über Wissenschaft, Bildung und Forschung. Im Interview erklärt sie, was es mit Wissenschaftskommunikation auf sich hat, welche Herausforderungen diese mit sich bringt, und was die APA in diesem Bereich zu bieten hat.
APA/Hans Klaus Techt

Worin liegt die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation und im Speziellen von Wissenschaftsjournalismus?

Pandemie und Klimawandel haben eindrücklich gezeigt, welche Rolle Wissenschaft und ihre verständliche Vermittlung haben. Wissenschaft ist vielleicht mehr denn je gefordert, ihre Erkenntnisse in die Gesellschaft zu tragen und hier Lösungsansätze sowie Handlungsspielräume aufzuzeigen. Dafür braucht es auch kompetente Wissenschaftskommunikator:innen sowie Wissenschaftsjournalist:innen, um die Ergebnisse darzustellen, zu erläutern und zu analysieren. Das ist die Grundlage für den gesellschaftlichen Dialog und Diskurs.

Wichtig ist Wissenschaftskommunikation auch vor dem Hintergrund einer Krisenbewältigung wie z.B. im Umgang mit Falschinformationen. Der Wissenschaftsjournalismus hat hier eine sehr spezielle Rolle, da er die Verbindung von Wissenschaft und Gesellschaft ist und dabei vor allem als kritische Instanz auftritt, die Ergebnisse einordnet und Zusammenhänge darstellt.

Was sind dabei die Herausforderungen?

Gerade die Krisen der jüngsten Zeit haben gezeigt, wie komplex und perspektivenreich Wissenschaft sein kann. Das hängt auch damit zusammen, dass es verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen gibt, die auf dasselbe Thema schauen. Eine zentrale Herausforderung in der Wissenschaftsberichterstattung ist sicherlich, nicht nur über Neuentdeckungen zu berichten, sondern auch immer begleitende Aspekte mitzudenken, also zum Beispiel künstliche Intelligenz und ChatGPT. Diese Technologien haben eine starke gesellschaftliche, ethische Komponente. Wenn man daran denkt, wie ChatGPT vielleicht einmal unseren Arbeitsalltag verändern wird, zeigt sich, dass es auch sehr wichtig ist, dass Wissenschaft immer wieder auch diesen Weg in den Alltag findet, also hier auch die Nähe sucht bzw. die Kommunikation einbindet.

Eine zweite zentrale Herausforderung ist es, Wissenschaft und Forschung als Prozess darzustellen. Also zu zeigen, dass sich Daten verändern und weiterentwickeln können. Sie müssen immer wieder aktualisiert oder auch korrigiert werden und widersprechen oder konkurrenzieren sich manchmal. Das hat vor allem die Corona-Pandemie gezeigt, und hier ein entsprechendes Verständnis zu entwickeln ist von zentraler Bedeutung. Für den Redaktionsalltag selbst bedeutet es, die vorhandenen Ressourcen gut zu strukturieren und auch effizient zu nutzen. Ziel der Arbeit ist es, vorausschauend zu planen und die Umsetzung ressortübergreifend zu denken.

Welche redaktionellen Produkte im Bereich Wissenschaft gibt es in der APA?

Es gibt zwei zentrale Produkte der Wissenschaftsberichterstattung in der Austria Presse Agentur. Es gibt den Basisdienst Wissenschaft und es gibt APA-Science. Der Basisdienst Wissenschaft berichtet tagesaktuell, redaktionell unabhängig und faktenorientiert über Wissenschaftsforschung entsprechende Artikel werden Medien und Kunden über die Informationsplattform AOM (APA-OnlineManager) bereitgestellt.

Zweitens gibt es eine online öffentlich zugängliche Informationsplattform rund um Wissenschaft und Forschung, die zum einen auch die Wissenschaftsmeldungen des APA-Basisdienstes widerspiegelt, gleichzeitig auch Schwerpunktthemen behandelt und hintergründiger berichtet. APA-Science hat auch einen Podcast und ist um einen Bereich ergänzt, wo sich Partnermeldungen finden sowie Medienkooperationen und Content on Demand also auch direkte News aus der Forschungs-Community. Es ist eine Art Kommunikationsplattform rund um Forschung, Wissenschaft, Innovation und Bildung im weitesten Sinne.

Video-Interview mit APA-Science-Leiterin Lena Yadlapalli

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