Die Verteilung und Weiterleitung von Meldungen und Poststücken erfolgte im früheren APA-Gebäude in Wien-Döbling (auch APA-Turm genannt) vor allem durch eines der längst gedienten Rohrpostsysteme des Landes, wobei die „Bomben“ so dimensioniert waren, dass vor allem in den Abend- und Nachtstunden nicht nur Schriftstücke, sondern auch Getränkedosen, Gebäck und Süßigkeiten zwischen den Kolleginnen und Kollegen hin- und hergeschickt wurden.
Heute bestehen die digitalen Inhouse-Systeme der APA überwiegend aus Collaboration-Tools/Co-Working-Plattformen auf dem neuesten technologischen Stand, Dokumente wie Videofiles werden in Sekunden verteilt und können transparent gemeinsam bearbeitet werden. Einen großen Nachteil hat die Technologie freilich: Sie kann keine Jause zustellen.
Quelle: Michael Lang
In den 90er Jahren gestaltete sich die Berichterstattung von Sportveranstaltungen – etwa von Olympiaden – enorm zeitaufwendig und kostspielig: Es musste lange Zeit davor eine Leitung von der APA zum dortigen Presseraum bestellt und an beiden Standorten ein extra Modem installiert werden. Die Leitung wurde von der Post eingemessen, Kabel wurden verlegt und eine Spedition beauftragt werden. Ein Techniker musste alles aufbauen und vor Ort übernachten, erst danach konnten die Redakteure anreisen und mit ihrer Berichterstattung starten.
Das gleiche Verfahren war auch im Falle von Marketingveranstaltungen zu organisieren, wie z.B. viele Jahre lang beim sogenannten Online-Tag, der zumeist im ORF-Zentrum stattfand, an dem die APA ihre gesamte Angebotspalette in 3-D zur Schau stellte.
Heute sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Laptop vor Ort – und sind somit vollständig ausgerüstet und in real-time mit Recherchetools und Redaktionssystemen verbunden. In wenigen Minuten sind Live-Videos oder Live-Blogs startklar. Auch die Darstellung des Leitungsspektrums der APA ist zu einem großen Teil ins Digitale gewandert. Was nicht bedeutet, dass wir Ihnen – sobald Corona uns lässt – nicht auch unseren „Bauchladen“ wieder physisch darbieten.
Quelle: Hans Stadler
In grauer Vorzeit wurde im APA-Management tatsächlich der Gedanke ventiliert, Redakteurinnen und Redakteure der Agentur für einen möglichst einheitlichen und der – damals noch gar nicht so genannten – Corporate Identity entsprechenden Auftritt mit einer Art Uniform oder zumindest eigenen Krawatten und Halstüchern auszustatten. Wenig überraschend wurde das Ansinnen mangels Begeisterung der Belegschaft wieder fallen gelassen, wohl aber sorgte die Idee einer Mehrzweckjacke mit APA-Branding für großen Zuspruch. Während die ersten Exemplare eines namhaften Herstellers mit allen nur erdenklichen Außen- und Innentaschen, abnehmbarem Innenfutter und wasserdichtem Überlebenspaket aus Kostengründen nur in geringer Stückzahl aufgelegt wurden, fand das Nachfolgemodell in Form eines simplen Windbreakers breite Akzeptanz und große Auflage.
Und tatsächlich prägten in den Monaten nach der Verteilung graue Jacken mit rotem APA-Logo zwar nicht das komplette Wiener Stadtbild, wurden aber immer wieder auf Einkaufsstraßen und in Fußgängerzonen gesichtet. Allerdings steckten in vielen Fällen keine APA-Mitarbeiterinnen und – Mitarbeiter, sondern deren Verwandte, Bekannte und Kinder drinnen. Heute sind Krawatten auch ohne APA-Logo in der journalistischen Arbeit größtenteils verschwunden.
Quelle: Michael Lang
Der damalige Geschäftsführer erteilte 1985 den Startschuss zum Aufbau eines aktuellen Bilderdienstes. Die Ausgangslage war bescheiden. Seit 1976 gab es einen – nicht aktuellen – Bilderdienst mit den Schwerpunkten Kulturbild und Fotofeatures zu chronikalen Themen. Die Fotos wurden gemeinsam mit den Texten per Post verschickt. Pioniergeist war gefragt, denn das Bildbewusstsein der schreibenden Kollegen war erst zu wecken und die APA musste erst einmal Fotografinnen und Fotografen anheuern. Schritt für Schritt wurde in allen Bundesländern ein Netz von Fotomitarbeitern aufgebaut. Die Bilder wurden damals noch mittels Walzensender übertragen, das Senden eines Schwarz-Weiß-Bildes dauerte sieben Minuten, eines Farbfotos gar 21 Minuten. Auf einer Schalttafel war zu sehen, wie viele Zeitungen, meist waren es eher wenige, den noch jungen Fotodienst gerade testen wollten.
Aktuell bildet die APA das tägliche Nachrichtengeschehen in 50.000 Pressefotos pro Jahr (Eigenproduktion) ab – hinzu kommen unzählige Bilder, die von der AFP und anderen Agenturen übernommen werden. Videos und Live-Streams zählen heute ganz selbstverständlich zur täglichen Berichterstattung.
Quelle: Wolfgang Mayr
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